Pilotprojekt in NRW Koalition setzt sich für weitere „Childhood-Häuser“ ein

Düsseldorf · In „Childhood-Häusern“ nach skandinavischem Vorbild können Kinder als Opfer von sexuellen Missbrauch betreut und befragt werden. In NRW gibt es bislang ein Pilotprojekt - die Regierungskoalition möchte das Modell weiter ausbauen.

 Ein Zimmer im „Childhood-Haus“ (Kindheitshaus) an der Düsseldorfer Uniklinik. (Archivfoto)

Ein Zimmer im „Childhood-Haus“ (Kindheitshaus) an der Düsseldorfer Uniklinik. (Archivfoto)

Foto: dpa/Maurice Kaufmann

Die schwarz-gelbe Koalition setzt sich für mehr sogenannte Childhood-Häuser in NRW ein. Die Zentren sind für Kinder gedacht, die Opfer und Zeugen von sexuellem Missbrauch oder Gewalt wurden. In den Einrichtungen arbeiten Ärzte, Psychologen, Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen. In NRW gibt es bislang ein „Childhood-Haus“, das vergangenes Jahr an der Düsseldorfer Uniklinik eröffnet wurde.

In einem gemeinsamen Landtagsantrag fordert die Koalition, dass das Düsseldorfer Pilotprojekt zu einer dauerhaften Institution wird. Zudem solle die Regierung prüfen, „ob und wie eine weitere regionale Ausdehnung der Childhood-Häuser in Nordrhein-Westfalen realisiert werden kann.“

Angela Erwin, rechtspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, sagte der dpa: „Ein Kind, das Gewalt oder Missbrauch erfahren hat, ist zerbrechlich und braucht größte Umsicht - wir dürfen es nicht nur als Zeugen sehen, von dem wir eine Aussage für die Strafverfolgung brauchen.“ Opferschutz müsse das oberste Gebot sein. In einem Childhood-Haus spreche das Kind in „einem geschützten Rahmen und mit jemanden, der speziell dafür ausgebildet ist“, erklärte Erwin. Die Aussage in einem Strafprozess sei damit meist nicht mehr nötig.

„Ich stehe als Rechtspolitikerin, Anwältin und Mutter voll hinter dem Konzept und bin froh, dass wir es gemeinsam mit unserem Koalitionspartner jetzt weiter ausrollen“, sagte Erwin.

(chal/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort