Coronavirus Deutsche „Westerdam“-Passagiere warten in Kambodscha auf Heimreise

Phnom Penh/Dorsten · Das Kreuzfahrtschiff „Westerdam“ durfte aus Sorge vor dem Coronavirus mehrere Häfen nicht anlaufen. Einige Passagiere, darunter auch Touristen aus NRW, sitzen nun in Kambodscha fest.

 Die Passagiere stehen auf dem Oberdeck der MS Westerdam, während das Kreuzfahrtschiff in Sihanoukville, Kambodscha anlegt. (Archiv)

Die Passagiere stehen auf dem Oberdeck der MS Westerdam, während das Kreuzfahrtschiff in Sihanoukville, Kambodscha anlegt. (Archiv)

Foto: dpa/-

Erst waren sie auf dem Kreuzfahrtschiff „Westerdam“ in Kambodscha gestrandet - jetzt müssen einige der Passagiere in Hotels auf ihre Weiterreise warten - darunter auch Touristen aus Nordrhein-Westfalen. Man habe ihnen bereits am Sonntag mündlich mitgeteilt, dass ihre Tests auf das Coronavirus negativ gewesen seien, sagten Stefan Habel (35) und Alexandra Dorschu (34) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in ihrem Hotel in Phnom Penh. Dennoch warteten sie noch auf ihr offizielles Gesundheitszertifikat der örtlichen Behörden. „Ich denke, es war kein wirklicher Urlaub“, sagte Dorschu. Habel beschrieb seine Erlebnisse unterdessen als „interessante Erfahrung.“

Die beiden Hochschullehrer aus Dorsten hatten das Schiff bereits am Samstag verlassen und waren in dem Hotel in der Hauptstadt untergebracht worden. Sie zeigten der dpa Notizen des Gesundheitsministeriums, die man unter ihrer Zimmertür durchgeschoben habe. Darauf bittet das Ministerium Passagiere der „Westerdam“, bis zum Erhalt der Testergebnisse in ihren Zimmern zu bleiben. An diese Bitte hätten sie sich gehalten, sagte Dorschu. Doch eines treibe sie weiter um, fügte sie hinzu: „Meine größte Sorge ist, wie wir jemals diesen Ort verlassen sollen, wenn uns alle Fluggesellschaften abweisen.“

Zwei Brandenburger kehrten indes nach tagelanger Irrfahrt der „Westerdam“ durch asiatische Gewässer heim. Die beiden Personen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald weisen keine Symptome des Coronavirus auf - dennoch befinden sie sich derzeit in häuslicher Isolation und werden täglich befragt, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Dazu müssten sie Fragebögen über ihren Gesundheitszustand ausfüllen und Fieber messen. „Für unseren Infektionsschutz ist es egal, woher die Menschen kommen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Die beiden sind nach Ministeriumsangaben nicht mit Infizierten in Kontakt gekommen.

Das aus Hongkong kommende Kreuzfahrtschiff „Westerdam“ hatte nach der Irrfahrt am Donnerstag vergangener Woche im Hafen von Sihanoukville in Kambodscha angelegt. Zuvor hatte es aus Sorge vor einer Einschleppung des Coronavirus Sars-CoV-2 mehrere Häfen nicht anlaufen dürfen. Bei einer Passagierin des Schiffes war auf der Heimreise ein Test auf das Coronavirus positiv ausgefallen. Unter den Passagieren waren nach Angaben der Reederei Holland America Line auch 57 Deutsche. Am Freitag hatten die ersten von knapp 2300 Passagieren das Schiff verlassen dürfen. Bevor sie von Bord gingen, wurden sie medizinisch untersucht. 20 getestete Verdachtsfälle bestätigten sich allerdings nicht. Alle Ergebnisse seien negativ ausgefallen, teilte die Reederei mit.

(hsr/dpa)
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