„Wert geht in die Zehntausende“ Pater äußert sich zu Diebstahl von Heiligtümern aus Bochumer Kirche

Bochum · Vor wenigen Tagen haben unbekannte Täter liturgische Gefäße aus einer Kirche in Bochum gestohlen. Laut Pater David Ringel seien die Täter sehr zielgerichtet und sauber vorgegangen.

Nach dem Diebstahl mehrerer Heiligtümer aus einer Kirche in Bochum geht die Gemeinde von professionellen Tätern aus. „Der Wert geht in die Zehntausende“, sagte Pater David Ringel vom Pastoralverbund, zu dem die betroffene katholische Kirche St. Marien in Bochum gehört, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Täter seien sehr sauber und zielgerichtet vorgegangen - im Gegensatz zu den drei vorangegangenen Einbrüchen in Gemeindehaus und Kirche in den vergangenen Wochen. „Das hier riecht nach ganz anderer Kriminalität“, sagte Ringel.

Bei dem Diebstahl zwischen Donnerstag und Freitag wurden liturgische Gefäße wie Kelche oder Ölgefäße entwendet - darunter sakrale Gegenstände aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. „Wir können nur hoffen und appellieren, dass die Dinge nicht eingeschmolzen und zum Goldwert vertickt werden. Das wäre fatal. Der Kunstwert und die ideelle Bedeutung sind durch nichts zu ersetzen“, sagte Ringel. Dass die Heiligtümer als Hehlerware auf einem legalen Markt, etwa in Pfandhäusern oder Online-Auktionen, angeboten werden, sei für ihn schwer vorstellbar. „Ich fürchte vielmehr, die Täter haben auf Bestellung gearbeitet und veräußern die Dinge auf dunklen Märkten“, so der Pater.

Die Täter zeigten laut Ringel keinerlei Respekt vor dem persönlichen Wert, den die Gegenstände für die Priester und Gemeindemitglieder hätten. Sie hätten noch nicht einmal davor zurückgeschreckt, auch geweihte Hostien mitzunehmen, beklagte er. „Ich wundere mich sehr darüber, dass heilige Orte nicht heilig gehalten werden und dass man nicht weiß, dass hier auch religiöse Gefühle verletzt werden“, so der Pater weiter.

(bora/dpa)
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