Krefeld Park statt Seidenweberhaus

Krefeld · Die SPD schlägt vor, das Seidenweberhaus spätestens 2016 abzureißen, den Theaterplatz ohne Bebauung zu belassen und mit Parkelementen zu gestalten. Eine Veranstaltungshalle soll an anderer Stelle entstehen.

 Das Seidenweberhaus soll ersatzlos verschwinden. Die SPD will den Platz zu einem Park umgestalten.

Das Seidenweberhaus soll ersatzlos verschwinden. Die SPD will den Platz zu einem Park umgestalten.

Foto: T.L

Die SPD-Ratsfraktion schlägt vor, das Seidenweberhaus so bald wie möglich abzureißen und den Theaterplatz als freien "grünen" Platz mit Parkelementen ohne weitere Bebauung zu gestalten. SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen: "Selbst wenn wir jetzt mit 3,2 Millionen Euro die gröbsten Mängel am Seidenweberhaus beseitigen, würden wir spätestens 2016 wieder über neue Sanierungen reden. Was wir jetzt brauchen, ist eine mutige Entscheidung; eine Leitentscheidung, dass wir uns vom Seidenweberhaus trennen."

Die SPD schlägt weiter vor, die "Funktionalität der Säle" zu erhalten und an anderer Stelle entsprechende Veranstaltungsräume zu errichten. Hahnen nennt drei Varianten:

Variante eins: Die Sparkasse baut auf ihrem Grundstück an der Friedrichstraße einen Komplex mit einer kleineren Filiale und einem Veranstaltungsgebäude, das die Stadt dann mietet.

Variante zwei: Die beiden oberen Etagen des Horten-Gebäudes werden zu Veranstaltungsräumen umgebaut.

Variante drei: Die leerstehende Werkkunstschule wird zur Veranstaltungshalle umgebaut.

Welche Variante am Ende die kostengünstigste ist, müsse geprüft werden, so Hahnen. Wichtig ist den Sozialdemokraten zunächst, dass im Rat mit den übrigen Fraktionen ein großer Konsens für die Leitentscheidung zum Abriss des Seidenweberhauses zustande kommt. Hahnen betonte, dass dabei nichts übers Knie gebrochen werden könne; die SPD sei sich bewusst, dass man nicht von heute auf morgen den Betrieb im Seidenweberhaus einstellen könne, weil es Verträge gebe. 2016 soll aber Schluss sein "wenn es früher geht, dann auch früher", sagte Hahnen gestern.

Der SPD-Politiker betonte, dass man die Achse entlang der St.-Anton-Straße bewusster als Entrée der Innenstadt begreifen und gestalten müsse. Wenn sich tatsächlich P&C in Krefeld ansiedele, sollte man den Übergang in die City etwa an der Friedrichstraße auch als Eingang gestalten, damit Besucher die City bewusst als Einkaufscenter erleben — Hahnen griff damit das Konzept der Städteplaner "Junker und Kruse" auf, die in einem Gutachten, das der Rat in Auftrag gegeben hatte, zu dem Ergebnis gekommen waren, dass Krefeld kein großes Shopping-Center verträgt, sondern einen Kernbereich der City zum Einkaufscarré ausbauen solle.

Weiterer Vorschlag der SPD: die Gründung eines Sonderausschusses Innenstadt im Rat, um Entwicklung und Belange der Innenstadt effizienter vorantreiben zu können. Hahnen nannte als Negativbeispiel das Verfahren zur Auswahl neuer Straßenlampen; zurzeit könne sich jede Bezirksvertretung eigene Lampen aussuchen; so würde man kein einheitliches Erscheinungsbild der Stadt hinbekommen.

(RP)
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