Kindesentziehung in Paraguay Flüchtige Deutsche melden sich - Eltern telefonieren mit Kindern

Asunción · Eine Essener Mutter und ein Münchner Vater suchen seit November nach ihren Töchtern. Ex-Partner hatten die Mädchen ohne Absprache nach Paraguay gebracht. Nun kam es erstmals zum Kontakt.

 Anne Maja Reiniger-Egler aus Essen spricht über ihre vermisste 10-jährige Tochter während einer Pressekonferenz am 30. Mai 2022 (Archivfoto).

Anne Maja Reiniger-Egler aus Essen spricht über ihre vermisste 10-jährige Tochter während einer Pressekonferenz am 30. Mai 2022 (Archivfoto).

Foto: dpa/Jorge Saenz

Nach Beginn einer landesweiten Fahndung wegen Kindesentziehung hat ein mit zwei Töchtern in Paraguay untergetauchtes deutsches Paar nun Kontakt zu den Anwälten der Ex-Partner aufgenommen. „In den vergangenen Tagen gab es mehrere Telefongespräche“, teilten die Anwälte am Montag mit. „Wir suchen nach einer Lösung, um die Kindesentziehung zu beenden.“

Der Vater des einen Mädchens und die Mutter des anderen Mädchens sind in zweiter Ehe miteinander verheiratet und waren im November vergangenen Jahres mit den beiden Kindern ohne die Zustimmung ihrer jeweiligen Ex-Partner nach Paraguay ausgewandert. Offenbar wollten sie verhindern, dass die Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden. Gegen das Paar liegt nach Angaben der paraguayischen Staatsanwaltschaft ein über die internationale Polizeibehörde Interpol verbreiteter Haftbefehl vor.

Nun habe es „fruchtbare Gespräche gegeben“, hieß es in dem Schreiben der Anwälte. Die Mutter des einen und der Vater des anderen Mädchens hätten mit ihren Kindern telefonieren können. „Wir suchen nach einer Lösung, die die Rechte aller Parteien wahrt und vor allem den Interessen der Kinder Rechnung trägt“, schrieben die Anwälte in der Mitteilung.

(peng/dpa)
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