Krefeld Pamela Anderson wirbt am Ostwall für Tierschutz

Krefeld · Der Krefelder Dirk Jakobs wirbt auf seiner Hausfassade mit einem Plakat des TV-Stars für Verzicht auf Fleisch. Im kanadischen Montreal war das Großplakat im Straßenraum verboten worden – die Stadt Krefeld prüft.

 Blickfang: Seit Mittwochmorgen, 11 Uhr, hängt ein Plakat der Tierschutzorganisation Peta mit Pamela Anderson am Ostwall.

Blickfang: Seit Mittwochmorgen, 11 Uhr, hängt ein Plakat der Tierschutzorganisation Peta mit Pamela Anderson am Ostwall.

Foto: Jakobs

Der Krefelder Dirk Jakobs wirbt auf seiner Hausfassade mit einem Plakat des TV-Stars für Verzicht auf Fleisch. Im kanadischen Montreal war das Großplakat im Straßenraum verboten worden — die Stadt Krefeld prüft.

Ein ungewöhnliches Plakat am Haus Ostwall Nummer 21 in Krefeld zieht seit Mittwochmorgen die Blicke auf sich: Auf dem 40 Quadratmeter großen Banner ist TV-Star Pamela Anderson, bekannt aus der 90er-Serie "Baywatch", zu sehen. Das Plakat wurde von der Tierschutzorganisation Peta gedruckt und wirbt für den Verzicht auf Fleisch. Pamela Andersons nur von einem knappen Bikini verhüllter Körper ist markiert mit den Worten "Legs" (Beine), Shoulder (Schulter) und "Breast" (Brust) — wie bei einem Tier, das zum Schlachten vorgesehen ist.

Die Aktion ist nicht unumstritten: Im kanadischen Montreal war das Plakat mit der knapp verhüllten Pamela Anderson zuvor verboten worden - es sei zu sexistisch, entschied dort die Stadtverwaltung von Montreal. Die Stadt Krefeld hat sich zum Plakat noch nicht geäußert. "Wir prüfen", teilte gestern ein Stadtsprecher mit. Viele Krefelder, die gestern zu Fuß, im Auto oder in der Bahn die Stelle passierten, schauten auf das Plakat.

Ausgedacht hat sich die Krefelder Aktion Dirk Jacobs, der seit wenigen Monaten Eigentümer der Immobilie Ostwall Nummer 21 ist. Im Zuge der Fassadensanierung hat er überlegt, wie er die Hausfront für die Zeit der dreiwöchigen Sanierung anderweitig nutzen kann. Gleichzeitig überlegte er, wie er den Ostwall mehr ins Gespräch bringen kann. Jakobs ist Vegetarier und sympathisiert mit der Tierrechtsorganisation Peta (People for the Ethical Treatment of Animals). Er nahm Kontakt zu Peta auf; dort hatte man die Idee, ein Plakat mit Pamela Anderson groß auf der Hauswand zu zeigen. Die Krefelder Variante wurde in Berlin gedruckt.

"Pamela Anderson habe ich eine Ansicht der Hausfassade geschickt, so dass sie sehen konnte, in welcher Form wir das Plakat mit ihr präsentieren. Sie hat uns die Genehmigung erteilt", sagt Dirk Jakobs. "Pamela Anderson weiß also, dass sie jetzt groß in Krefeld hängt."

Dirk Jakobs äußert seinen Verzichtsappell in politisch bewegten Zeiten: Vor wenigen Wochen erst hatte Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast einen fleischfreien Tag in deutschen Kantinen vorgeschlagen und dafür viel Spott geerntet. Als "Verbotspartei" werden die Grünen seitdem wahrgenommen. Jakobs will sich durch die Kritik nicht bremsen lassen.

Sein Krefelder Plakat ist mit der Aufschrift "Alle Tiere haben die gleichen Teile. Stoppt Tierquälerei" überschrieben. "Genau wie Menschen besteht auch der Körper von Tieren aus Fleisch, Blut und Knochen. Wie wir Menschen haben Tiere Körperorgane und ein Empfindungsvermögen", sagt Dirk Jakobs. Ziel von Peta ist es, "durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen." Pamela Anderson ist selbst seit Jahren Aktivistin bei Peta.

(RP)
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