„Vorschlaghammer-Geschichte“ könnte stimmen Überraschende Wende im Mordprozess um halb verbrannte Leiche in Paderborn

Paderborn/Delbrück · Der Angeklagte hatte angegeben, das Opfer versehentlich mit einem Vorschlaghammer getroffen zu haben. In Panik habe er das Haus angezündet. Ein Rechtsmediziner stützte nun diese Aussage.

 Der 48-jährige Angeklagte steht wegen Mordes vor Gericht.

Der 48-jährige Angeklagte steht wegen Mordes vor Gericht.

Foto: dpa/David Inderlied

Im Mord-Prozess vor dem Paderborner Schwurgericht um eine halb verbrannte Leiche hat es am Freitag eine überraschende Wende gegeben. Ein Rechtsmediziner, der die Leiche des getöteten 84-Jährigen aus Delbrück untersucht hatte, stellte fest, dass der Rentner tatsächlich durch den Wurf eines Vorschlaghammers tödlich am Kopf getroffen worden sein könnte.

Der deutsche Angeklagte hatte am Mittwoch ausgesagt, dass er aus Wut nach einem Streit einen 6,3 Kilogramm schweren Vorschlaghammer auf einen Küchentisch werfen wollte. Das Opfer sei überraschend mit dem Kopf in die Flugbahn gerückt und so versehentlich getroffen worden.

Der 48 Jahre alte ehemalige Pflegesohn des Opfers ist des Mordes und schweren Brandstiftung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der gelernte Fleischer im Oktober vergangenen Jahres in Delbrück- Westenholz seinen ehemaligen Pflegevater mit einem Vorschlaghammer erschlagen hat, um an dessen Erbe zu gelangen. Anschließend habe er Feuer gelegt, um den Toten zu verbrennen und so die Tat zu vertuschen. Der Prozess wird am 4. Juni fortgesetzt.

(chal/dpa)
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