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Nach Tornado in NRW „Erschreckende Bilder“ — Wüst dankt Einsatzkräften in Paderborn

Paderborn · Ministerpräsident Hendrik Wüst hat nach den massiven Schäden durch Tornados im Osten von Nordrhein-Westfalen den Einsatzkräften und freiwilligen Helfern gedankt. Wüst kündigte zudem Prüfung von Hilfen an.

Paderborn: Ministerpräsident Hendrik Wüst besucht vom Unwetter betroffene Orte
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Hendrik Wüst nach Unwetter in Paderborn

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Foto: dpa/Lino Mirgeler

Am Samstagnachmittag machten sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Innenminister Herbert Reul und Bauministerin Ina Scharrenbach (alle CDU) in Paderborn und im ebenfalls betroffenen Lippstadt ein Bild von der Lage vor Ort. Wüst zeigte sich danach in Paderborn tief betroffen. „Es sind erschreckende Bilder, die man hier sieht. Ein enormes Ausmaß der Zerstörung. Und es ist ein kleines Wunder, dass Stand jetzt niemand zu Tode gekommen ist bei diesen großen Schäden“, sagt Wüst in der Paderstadt. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten, auch bei den Menschen, die ihr Zuhause verloren oder andere schwere Sachschäden erlitten haben.“

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) traten im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen Tornados in Paderborn, Lippstadt und in Lütmarsen, einem Ortsteil der ostwestfälischen Stadt Höxter, auf. Diese drei bestätigten Tornados hätten sich in Zusammenhang mit besonders kräftigen Gewittern gebildet, erläuterte ein DWD-Sprecher. Es habe noch weitere Tornado-Verdachtsmeldungen für Ratingen bei Düsseldorf und aus dem Sauerland gegeben, die aber noch geprüft werden müssten.

Im besonders betroffenen Paderborn standen nach Angaben der Polizei umfangreiche Aufräumarbeiten an. Auch das Hauptdienstgebäude der Polizei in Paderborn wurde schwer beschädigt. Bürgermeister Michael Dreier (CDU) sagte am Samstag, im Herzen der Stadt, wo der neue zentrale Busbahnhof entstehe, seien Ampeln wie Streichhölzer umgeknickt. Leitplanken seien wie Papierschnipsel durch die Luft geflogen. Aufgewirbelte Dachziegel hätten sich in die Fassaden benachbarter Häuser „gefressen“.

Der Tornado verursachte nach Angaben der Behörden in einem Korridor, der ungefähr 300 Meter breit war und sich über fünf Kilometer Länge mitten durch die Stadt zog, große Zerstörungen. Der Polizeidirektor von Paderborn, Ulrich Ettler, lobte die Hilfsbereitschaft vieler Bürger, beklagte aber auch die Schaulust mancher Menschen: „Es gab leider auch einige Bürger, die so dreist waren, Absperrbänder zu missachten und die Arbeit der Rettungskräfte zu behindern.“

In Lippstadt gab es bei dem schweren Unwetter nach Informationen der Polizeibehörden des Kreises Soest wohl keine Verletzten. In der Innenstadt blieben Bereiche aber zunächst sicherheitshalber abgesperrt. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte: „Das Ausmaß der Zerstörung, das die Tornados in Lippstadt und Paderborn hinterlassen haben, macht mich traurig.“

Landeschef Wüst dankte ausdrücklich den Einsatzkräften und Hunderten vom Helfern: „Ich bin sehr dankbar für das, was geleistet worden ist von gestern Nachmittag bis in die Nacht von den Einsatzkräften, auch von vielen Freiwilligen, die einfach mit anpacken.“ Das Unglück zeige einmal mehr, „dass wir uns auf solche Extremwetterereignisse immer häufiger werden einrichten müssen“.

Wüst kündigte an, dass die Landesregierung in den nächsten Tagen auch Hilfen prüfen werde. Sehr vieles werde versichert sein. „Und da wo Bedarf ist, werden wir genau prüfen, wie wir helfen können“, sagte der CDU-Politiker.

(toc/dpa)
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