Orkantief "Friederike" zerstörte 5000 Hektar Wald in NRW

Gelsenkirchen · Der Orkan "Friederike" hat nach einer vorläufigen Bilanz in NRW Waldfläche in einer Größenordnung von rund 6000 Fußballfeldern zerstört. 5000 Hektar Wald und 1,4 Millionen Kubikmeter Holz sind nach Angaben des Umweltministeriums betroffen.

Sturm Friederike: Bilder der Orkan-Schäden aus NRW vom Januar 2018
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Diese Schäden richtete "Friederike" in der Region an

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Foto: Uwe Heldens

Die Zerstörung belaufe sich auf ein Zehntel des Schadens, den "Kyrill" vor fast elf Jahren in NRW angerichtet habe, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Der jetzige Schaden könne sich aber noch erhöhen. Es hätten aus Sicherheitsgründen noch nicht alle Gebiete untersucht werden können.

Von Waldbesuchen raten die Behörden ab. "Ich appelliere an die Bürgerinnen und Bürger, die Hinweise der Forstämter unbedingt zu beachten und auch in nicht gesperrten Wäldern besonders vorsichtig und umsichtig zu sein", sagte Ministerin Christina Schulze Föcking (CDU) im westfälischen Werl.

Aufräumen nach dem Sturm "Friedrike"
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Aufräumen nach dem Sturm "Friedrike"

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Foto: Zehrfeld

Das Orkantief hatte NRW am 18. Januar mit Geschwindigkeiten von bis zu 143 Stundenkilometern überquert. Das Zentrum lag nördlich der Linie Duisburg/Dortmund/Kassel. "Auch wenn Friederike nicht annähernd das Ausmaß und die Folgen der Orkane Wiebke oder Kyrill erreicht hat - es war ein schwerer Sturm, der leider auch Todesopfer zur Folge hatte", sagte Schulze Föcking.

Der Sachschaden liege auch beim Nadelholz unterhalb des planmäßigen Jahreseinschlags. Ein Drittel der Waldschäden sei im Hochstift in Südostwestfalen entstanden. Stark betroffen sind den Angaben zufolge auch die Bereiche Soest-Sauerland, Ostwestfalen-Lippe und das Münsterland. Am stärksten betroffen sind Fichten und im Flachland auch Kiefernbestände.

Windgeschwindigkeiten von Orkan "Friederike" 2018 in NRW
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Diese Windgeschwindigkeiten erreichte "Friederike"

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Foto: Bretz, Andreas

Inzwischen hat auch die Versicherungswirtschaft eine Bilanz zu "Friederike" vorgelegt. Der Orkan habe deutschlandweit deutlich höhere Schäden angerichtet als zunächst angenommen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bezifferte das versicherte Schadensvolumen aktuell auf rund eine Milliarde Euro. Davon entfallen 900 Millionen Euro auf Sachschäden etwa an Gebäuden sowie 100 Millionen Euro auf Schäden an Kraftfahrzeugen, wie der GDV am Donnerstag mitteilte.

Der Verband rechnete dabei die versicherten Schäden zusammen. In einer ersten Schätzung nach dem Sturm hatte der Verband noch von Schäden in Höhe von 500 Millionen Euro gesprochen. Laut GDV hat "Friederike" als der zweitschwerste Wintersturm seit 1997 zu gelten. Die Liste wird noch immer von "Kyrill" angeführt. Dieser Orkan schlug 2007 mit mehr als zwei Milliarden Euro Versicherungsschaden zu Buche.

(das/lnw)
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