Leverkusen Opladen: Baustellen-Ärger mit Ansage

Leverkusen · Der Beginn der Fahrbahnsanierung an der Düsseldorfer Straße hat am Montag für teils chaotische Zustände im Baustellenbereich gesorgt. Die neue Einbahnstraßenregelung wurde von vielen Verkehrsteilnehmern einfach ignoriert.

 Start der Sanierungsarbeiten an der Düsseldorfer Straße: Gestern wurde die Asphaltschicht abgetragen – doch nicht jeder Autofahrer bekam die halbseitige Sperrung mit.

Start der Sanierungsarbeiten an der Düsseldorfer Straße: Gestern wurde die Asphaltschicht abgetragen – doch nicht jeder Autofahrer bekam die halbseitige Sperrung mit.

Foto: Uwe Miserius

Der Fahrer des silberfarbenen Opel war sichtlich überfordert. Auf dem Weg vom Kreisverkehr Berliner Platz zur Sandstraße hatte er die letzte noch verbliebene Abbiegemöglichkeit (zum dänischen Bettenlager) überfahren und stand jetzt verwirrt vor der Absperrbake. Kein Durchkommen mehr. Es folgten verzweifelte Wendeversuche, die sich auch nicht gerade einfach gestalteten, da der Verkehr in der Gegenrichtung ja nicht gesperrt war. Und zu allem Überfluss war ihm ein weiterer Falschfahrer da auch schon auf die Pelle gerückt.

Schimpfen, Hupen — Opladen erlebte am Montag wieder mal einen Tag, an dem sich so mancher Verkehrsteilnehmer eine Hubschrauberlizenz wünscht, weil am Boden nichts mehr geht. Der Beginn der (bereits im November 2012 beschlossenen) Fahrbahnsanierung an der Düsseldorfer Straße von der Wupperbrücke bis zur Kreuzung "Im Kalkfeld" sorgte für teils chaotische Zustände im Baustellenbereich.

Durch die neue Einbahnstraßenregelung heißt es jetzt: Die Düsseldorfer Straße ist vom Berliner Platz aus in Fahrtrichtung Langenfeld nur noch bis zur Ladenzeile Dänisches Bettenlager/Küche&Co/Bäckerei Wulf befahrbar. Alle anderen nördlichen Ziele müssen über die Umleitung Bonner Straße/Raoul-Wallenbergstraße angesteuert werden. Auch die Einmündungen der Haus-Vorster-, Sandstraße und des Kämper Weges sind zeitweise gesperrt — zu viel für diverse Gewohnheitsfahrer, die mit der Situation deutlich überfordert waren.

Für Reinhard Gerlich — Chef der stadtischen Technischen Betriebe, die die Sanierung ausführen — ist das dennoch "alles ganz normal", wie er betont: "Wir erleben es leider zu Beginn einer Baumaßnahme immer wieder, dass in den ersten Tagen das Chaos herrscht. Dann normalisiert sich die Lage wieder."

Den Vorwurf, gerade vom Berliner Platz aus die geänderte Verkehrsführung nicht ausreichend beschildert zu haben, lässt der TBL-Chef jedenfalls nicht gelten: "Da können Sie Hinweise noch und nöcher aufstellen — Sie haben anfangs dennoch immer wieder genug Leute, die einfach durchfahren." Gerlich setzt auf die überschaubare Dauer der Baustelle von etwa drei Wochen, danach sei alles wieder normal, die Eingangsseite Opladens von Langenfeld aus "top instand gesetzt", und außerdem: "Im Nachhinein sind dann immer alle froh, dass es gemacht worden ist."

Unterstützung erhält Gerlich vom Opladener Ratsherren und Bezirksvertreter Friedrich Busch (FDP). Der befand am Montag: "Zwar hat sich der Verkehr wie üblich an einem Montag vom Kreisverkehr bis zur Stadtgrenze von Langenfeld zurückgestaut. Aber das ist nichts Neues." Überraschend und nicht nachvollziehbar sei es allerdings, "wie viele Autofahrer trotz Hinweisschilder in die Sackgasse Düsseldorfer Straße gefahren sind. Sind die Hinweisschilder eventuell zu klein oder glaubt der Autofahrer trotz Schilder, dass es irgendwie doch noch ein Durchkommen in Richtung Langenfeld gibt?"

Gerlich verweist in diesem Zusammenhang auf das Beispiel Holland. Dort werde bei neuen Baustellen immer ein Streckenposten für 24 Stunden abgestellt, der die Autofahrer warne, sagt er: "Aber dafür fehlt hier schlicht das Geld."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort