Leichenfund und Mordversuch in Düsseldorf Opfer und Täter waren offenbar Freunde

Krefeld/Düsseldorf · Ein 40-Jähriger wollte offenbar einen Immobilienmakler und dessen Frau in Düsseldorf-Benrath töten, weil er ihm keine Wohnung vermittelt hat. Der mutmaßliche Täter Alexander Filimonov, der sich zunächst Andrej A. nannte, soll auch den Mord an dem 33-jährigen Krefelder Alexander Ivanov begangen haben. Dessen skelettierte Leiche wurde am Dienstag im Schlosspark in Eller gefunden.

Leichenfund und Mordversuch in Düsseldorf: Opfer und Täter waren offenbar Freunde
Foto: Hans Onkelbach

Ein abgetrennter Fuß mit Socke, der von Joggern vor einigen Tagen im Schlosspark Eller gefunden wurde, hat die Ermittler auf die Spur des mutmaßlichen Täters geführt. Der Fuß war von Tieren verschleppt worden. Am Dienstag fand die Polizei schließlich die Leiche, das Skelett von Alexander Ivanov aus Krefeld. Der Tote war gefesselt und wies Spuren von Messerstichen auf, der Kopf war über Augen, Nase und Mund mit Klebeband umwickelt. Der Krefelder war offenbar mit dem mutmaßlichen Mörder befreundet und wurde dessen Opfer.

Der 40-jährige Filimonov war bereits im August wegen eines ganz anderen Falls festgenommen worden: Ein 55-jähriger Makler und seine Frau (53) wurden in Düsseldorf Benrath auf der Paulsmühlenstraße überfallen. Der Täter verletzte beide schwer mit einem Messer. Kurz darauf wurde Filimonov festgenommen, schwieg aber lange zu seinem Motiv. Nach der Tat sagte er lediglich: "Das Opfer hatte es verdient."

Mutmaßlicher Mörder gab falschen Namen an

Die Ermittlungen der Mordkommission in Düsseldorf und Krefeld zu Alexander Filimonov ergaben, dass dieser als hochgradig gewalttätig anzusehen ist. Es besteht der Verdacht einer psychischen Erkrankung. Der 40-Jährige lebte in einer Wohnung auf der Potsdamer Straße in Düsseldorf. Dort fanden die Beamten seine Ausweispapiere. Der Mann war 2005 von Russland nach Deutschland gekommen, ist verheiratet, jedoch getrennt lebend.

Bei einer Pressekonferenz in Krefeld erklärte die Polizei, dass zwischen beiden Fällen ein Zusammenhang besteht und Alexander Filimonov dringend tatverdächtig ist. In der Wohnung und im Auto des Opfers wurden Spuren des 40-Jährigen gefunden. Offenbar hat er die Leiche im Auto des Opfers transportiert.

Der Tatverdächtige hatte nach seiner Festnahme angegeben, bei einem Alexander Ivanov in Krefeld auf der Bückerfeldstraße gewohnt zu haben. Als die Polizei dort eintraf, war die Wohnung schon leer. Doch anhand eines gefundenen Schlüsselbundes entdeckte die Polizei eine Wohnung in Düsseldorf an der Potsdamer Straße. Dort fanden die Beamten Hinweise auf den Täter und das Opfer. Warum Alexander Ivanov, der offenbar mit dem Verdächtigen befreundet war, sterben musste, ist unklar. Beim mutmaßlichen Mörder wurden unter anderem Mobiltelefone des Opfers gefunden. Die Ermittler vermuten, dass das Opfer vor seinem Tod gefoltert wurde, bis es die Geheimnummer seiner EC-Karte verriet.

Das Motiv für den Mordversuch an dem Düsseldorfer Immobilienmakler und dessen Frau scheint klarer: Offenbar sollten sie sterben, weil Alexander Filimonov, der zeitweise obdachlos war, keine Wohnung vermittelt bekommen hat. Der mutmaßliche Täter hatte damals laut Polizei mehrere Waffen dabei. Neben dem Tatmesser fanden sie Elektroschocker, Metallhandfesseln und spezielle Handschuhe, sogenannte Quarzsandhandschuhe.

Polizei sucht Zeugen

Die Mordkommission Krefeld sucht nun Zeugen, die Angaben zu Alexander Ivanov oder Alexander Filimonov machen können. Wer kann Hinweise geben, wo sich die beiden Personen nach dem 24. April 2012 aufgehalten haben? Wer hat verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit der Ablage der Leiche im Eller Schlosspark gemacht ? Hierbei wurde der auf dem Bild gezeigte Pkw Toyota benutzt. Das Opfer besaß neben dem Toyota ein weiteres Fahrzeug. Wer kann Angaben zu dem schwarzen Volvo machen?

Hinweise an die Mordkommission in Krefeld, Tel. 02151 634 0.

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