Solingen Ohne OWG-Vorstand wackelt der Dürpel

Solingen · Noch haben sich keine Mitglieder der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft gefunden, die bereit sind, den nicht mehr antretenden Vorstand zu ersetzen. Die Zeit drängt, das Dürpelfest im nächsten Jahr muss sichergestellt werden.

 Verträge mit Bands wie "Der letzte Schrei" müssen frühzeitig abgeschlossen werden. Daher ist es wichtig, dass die OWG eine handlungsfähige Leitung hat, wenn der bisherige Vorstand nicht mehr antritt.

Verträge mit Bands wie "Der letzte Schrei" müssen frühzeitig abgeschlossen werden. Daher ist es wichtig, dass die OWG eine handlungsfähige Leitung hat, wenn der bisherige Vorstand nicht mehr antritt.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Es ist fünf vor zwölf bei der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft. Wenn sich am 11. Dezember keine Kandidaten für einen neuen Vorstand finden, muss im kommenden Jahr ein Notvorstand bestellt werden.

"Im schlimmsten Fall löst sich der Verein auf", sagt Schatzmeisterin Sabina Vermeegen, die jetzt zur Mitgliederverssammlung eingeladen hat. Weil die OWG auch für das Dürpelfest verantwortlich zeichnet, steht auch die Traditionsveranstaltung auf dem Spiel. Daher ist neben dem Tagesordnungspunkt "Vorstand 2013" auch "Die Sicherstellung des Dürpelfestes durch Beschlussfassung" ein Thema.

Dass der alte Vorstand um Vorsitzende Conny Strodtkötter geschlossen nicht mehr antritt, ist keine Neuigkeit. Schon lange ist klar, dass 2013 Schluss ist mit der Vorstandsarbeit, die ein Ehrenamt ist. Schon im Herbst 2011 hatte Schatzmeisterin Sabina Vermeegen von den Ohligser Einzelhändlern mehr Unterstützung gefordert: "Wir fühlen uns von den Händlern alleingelassen, sind ausgelaugt", hatte Vermeegen seinerzeit erklärt. Dabei profitieren die Einzelhändler massiv von den Aktionen der OWG, die unter anderem für das Dürpelfest und den Weihnachtsdürpel verantwortlich ist.

"Nach zwölf Jahren Ehrenamt ist es genug", begründet Sabina Vermeegen die Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren. Viele Menschen hat sie seither für die Vorstandsarbeit zu werben versucht, ohne Erfolg. Mit der Einladung zur Mitgliederversammlung hofft sie, einige Leute wachgerüttelt zu haben.

Denn schließlich haben die Vorbereitungen zum Dürpelfest begonnen, das von der OWG organisiert wird. Doch in diesem Fall wünschen sich Sabina Vermeegen und ihre Mitstreiterinnen ohnehin eine neue Organisationsstruktur. "Das Dürpelfest kann nicht mehr ehrenamtlich auf die Beine gestellt werden", sagt die Schatzmeisterin. Daher ist die Entscheidung zu diesem Punkt am 11. Dezember genauso wichtig wie Kandidaturen für einen neuen Vorstand.

Bei Ute Morsbach-Michels vom OWG-Vorstand bewerben sich jetzt schon die Bands für den Dürpel 2013. Auch wenn über neue Organisationsstrukturen nachgedacht wird, das nächste Dürpelfest wird unter Federführung der OWG stattfinden, sagt die stellvertretende Schatzmeisterin, die die Verträge mit den Bands im Namen der OWG unterzeichnet.

"Wenn sich ein neuer Vorstand findet, muss der natürlich das Dürpelfest auch wollen", sagt Sabina Vermeegen. Wie die Organisatoren des beliebten Festes bezahlt werden können, darüber herrscht noch keine Klarheit. Bei einer Erhöhung der Beiträge für die Werbegemeinschaft laufe man Gefahr, Mitglieder zu verlieren.

Bei der Versammlung am 11. Dezember will der scheidende Vorstand einige Optionen vorstellen, sagt die Schatzmeisterin. Im Übrigen findet Vermeegen, dass sich die OWG in ihrer jetzigen Form ein wenig überholt habe. Für die Zukunft müsse man verstärkt nicht nur die Einzelhändler, sondern auch die Immobilienbesitzer zum Engagement gewinnen.

So sieht Vermeegen die Zukunft in der Immobilien-Standort-Gemeinschaft. Im Sommer fanden die ersten Werkstattgespräche über die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft statt. Ziel ist es, die Ohligser Innenstadt noch attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen und noch mehr Aktive dabei einzubinden.

(RP/rl)
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