Umbau soll Gestank verringern Ölmühle zeitweise außer Betrieb

Düsseldorf/Neuss · Seit Dienstag finden in der Ölmühle Sels intensive Baumaßnahmen statt. Der Betrieb der Neusser Firma muss deshalb bis einschließlich Freitag eingestellt werden. Karsten Mankowsky, Umweltdezernent beim Rhein-Neuss-Kreis, spricht von einer "technisch vernünftigen Lösung". Dass der beißende Geruch dann endlich ein Ende hat, könne er jedoch nicht garantieren.

 In der Ölmühle Sels finden bis Freitag Baumaßnahmen statt. Eine Reinigung der Filteranlagen soll helfen, den beißenden Geruch zu beseitigen.

In der Ölmühle Sels finden bis Freitag Baumaßnahmen statt. Eine Reinigung der Filteranlagen soll helfen, den beißenden Geruch zu beseitigen.

Foto: Andreas Endermann

Mitte Oktober hatte das Umweltamt der Neusser Firma eine dreiwöchige Frist gesetzt, innerhalb derer die Verantwortlichen das Geruchsproblem beseitigen sollten. In einem ersten Schritt wurde ein Bio-Filter, der die fauligen Gerüche bei der Öl-Produktion absorbiert, verbessert. Ein Gutachten des Landesumweltamtes ergab, dass die Abluftströme in der Ölmühle auch nach der Optimierung zu schwefelhaltig seien. Die Betreiber des Neusser Werks setzten sich daraufhin mit Mankowsky und weiteren Fachleuten an einen Tisch, um nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.

"Wir haben den Produktionsleitern empfohlen, die Abluftströme mit einer alkalischen Natronlauge zu reinigen. Diese und andere technische Maßnahmen, die für einen wirksamen Reinigungsprozess nötig sind, erfordern eine vorübergehende Stilllegung des Betriebs", erklärt Mankowsky.

Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen habe in den letzten Wochen reibungslos funktioniert. "Schließlich arbeiten wir in dieser Angelegenheit miteinander und nicht gegeneinander", betont der Umweltdezernent. Momentan erhalte er keine Anrufe verärgerter Anwohnern, die sich über den beißenden Gestank beklagen. "Das kann auch der aktuellen Wetterlage geschuldet sein. Die leichten Ostwinde sorgen dafür, dass die Düsseldorfer im Linksrheinischen gerade frei aufatmen können", sagt Mankowsky. Die letzten drei Monate hätten ihn allerdings gelehrt, dass dieses Stimmungsbild schnell wieder umschlagen kann.

Winfried Dallmann, Geschäftsführer der Ölmühle hofft, dass die Reinigungsmaßnahmen zu einer Verbesserung führen. Ihm sei bewusst, dass die Ölmühle Sels in Sachen Geruchsbelästigung in erster Reihe steht. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass auch andere Betriebe am Neusser Hafen für den Gestank verantwortlich seien.

(RP/jco)
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