Nää, watt schön Wissenschaftler dokumentieren 44 Dialekte aus NRW

Köln/Münster · Sprachwissenschaftler aus dem Rheinland und Westfalen haben erstmals Dialekte aus ganz NRW dokumentiert. Das Resultat ist eine CD mit 44 Aufnahmen in einer Auflage von 1000 Stück.

Georg Cornelissen (l.) und Markus Denkler haben NRW-Dialekte dokumentiert.

Georg Cornelissen (l.) und Markus Denkler haben NRW-Dialekte dokumentiert.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die als Gemeinschaftsproduktion der Landschaftsverbände LWL und LVR entstandene CD vereint Dialekte wie das ostwestfälische Platt, das Münsterländische, die Dialekte von der deutsch-niederländischen Grenze, Eifler Mundart und Kölsch bis zur Sprache des schon vom Hessischen geprägten Wittgensteiner Landes.

Bislang hatten die Forscher nur Mundarten des eigenen Landesteils dokumentiert. Um das Verstehen zu erleichtern, beginnen die 44 Aufnahmen jeweils mit einer Einführung auf Hochdeutsch, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit.

„Vor allem jüngere Menschen, die die Dialekte aus ihrem Alltag kaum mehr kennen, erhalten die Möglichkeit, sich einen eigenen Eindruck davon zu verschaffen“, sagte Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart und Namensforschung des LWL. Mitautor ist der Sprachforscher Georg Cornelissen vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn. Die CD ist in einer Auflage von 1000 Stück erschienen.

Dabei werden aktuelle Sprachproben und Aufnahmen aus den 1950er Jahren einander gegenübergestellt. „So wird Sprachwandel unmittelbar ohrenfällig“, erklärte Cornelissen. Drei Jahre haben die beiden Dialektforscher an dem Projekt gearbeitet. Die alten Aufnahmen stammen aus einem historischen Archiv aus den 1950er Jahren.

(mba/dpa)
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