Studie der Zeppelin-Universität Friedrichshafen Wenige Frauen in Top-Positionen bei kommunalen NRW-Firmen

Düsseldorf · In den Führungspositionen kommunaler Unternehmen in NRW sind Frauen eher selten. Lediglich knapp 14 Prozent der 259 Top-Management-Stellen bei den kommunalen Firmen waren im Frühjahr weiblich besetzt.

 Eine Frau als Chefin ist in vielen kommunalen Firmen in NRW eher die Ausnahme.

Eine Frau als Chefin ist in vielen kommunalen Firmen in NRW eher die Ausnahme.

Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Damit belegt NRW den viertletzten Platz unter den Bundesländern, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung der Zeppelin-Universität Friedrichshafen hervorgeht. Lediglich Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz stehen noch schlechter da. Führend sind hingegen Länder in Ostdeutschland wie Sachsen und Thüringen, wo fast jede vierte Position dieser Art von Frauen besetzt ist. „Insgesamt zeigt sich demnach weiterhin ein deutliches Gefälle zwischen Ost und West, das sich aber im Vergleich zu den Vorjahren weiter verringert hat“, heißt es in der Studie. Der Bundesdurchschnitt liegt bei knapp 20 Prozent Frauenanteil. Er stieg damit im Jahresvergleich leicht um 0,4 Prozent.

Positive Ausnahme in Nordrhein-Westfalen ist die Landeshauptstadt: In Düsseldorf lag der Anteil der Frauen in den Top-Positionen kommunaler Firmen bei 31,3 Prozent. Damit ist die Stadt weit und breit die einzige NRW-Kommune in der Spitzengruppe. Als nächstes folgt erst deutlich später Köln mit 15,3 Prozent Anteil. Dass die Spannbreite innerhalb des Landes extrem groß ist, zeigt auch die Stadt Essen mit einer verschwindend geringen Quote von nur 3,4 Prozent weiblich besetzter Top-Managementpositionen.

Blickt man auf die Bundesauswertung, zeigt sich, dass Frauen am ehesten in jenen Unternehmen an die Spitze kommen, die in der Corona-Pandemie von großer Bedeutung sind. So liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte in 69 größeren Städten im Bereich Gesundheit und Soziales im Schnitt bei gut 33 Prozent und in Krankenhäusern bei gut 25 Prozent. Untersucht wurden 1469 öffentliche Unternehmen wie Stadtwerke oder Krankenhäuser in 69 Städten. Verglichen wurden Stadtstaaten, Landeshauptstädte und die vier größten Kommunen je Bundesland.

(top/dpa)
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