Aachener Burschenschaft Teutonia NRW-Verfassungsschutz zeichnete fragwürdigen Preisträger aus

Düsseldorf · Der NRW-Verfassungsschutz hat offenbar ein Mitglied der Aachener Burschenschaft Teutonia ausgezeichnet – für eine Kampagne gegen Linksextremismus. Die Studentenverbindung war im oft als rechtsextrem kritisierten Verband der Deutschen Burschenschaften organisiert.

 Burschenschafter auf der Wartburg. (Symbolbild)

Burschenschafter auf der Wartburg. (Symbolbild)

Foto: dpa/Bodo Schackow

Der NRW-Verfassungsschutz hat offenbar ein Mitglied der Burschenschaft Teutonia ausgezeichnet. Die Studentenverbindung war bis vor Kurzem im umstrittenen Verband der Deutschen Burschenschaften organisiert, der seit Jahren immer wieder mit rechtsextremen Positionen in Verbindung gebracht wird. Das geht aus einem noch unveröffentlichten Bericht von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hervor, der unserer Redaktion vorliegt.

Ausgelobt war ein Preisgeld in Höhe von mehreren Tausend Euro für Vorschläge zu einer Kampagne des NRW-Verfassungsschutzes gegen Linksextremismus. Den Wettbewerb hatten die Verfassungsschützer gemeinsam mit dem Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaften an der RWTH Aachen organisiert.

Gewonnen hat im Dezember offenbar ein problematischer Ideengeber: „Die betroffene Person ist nach eigener Auskunft in einem Interview im Anschluss an die Prämierung Mitglied einer Studentenverbindung. Die betreffende Burschenschaft Teutonia ist 2012 aus dem Dachverband ,Deutsche Burschenschaft` ausgetreten und gehört seit 2016 der ,Allgemeinen Deutschen Burschenschaft’ an“, schreibt Reul in dem von der SPD angefragten Bericht.

Dies sei dem Ministerium zum Zeitpunkt der Preisverleihung nicht bekannt gewesen. Den Jury-Mitgliedern seien auch die Namen der Teilnehmer nicht bekannt gewesen. Die prämierten Vorschläge seien Grundlage der Kampagne, die das Innenministerium selbst gestalten werde.

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