4,4 Millionen Euro Anschaffungskosten NRW verbrennt 6,7 Millionen „Bastel-Masken“

Düsseldorf · Die Masken wurden von einem Bielefelder Unternehmen geliefert und hatten für einige Unstimmigkeiten gesorgt. Auch andere Utensilien werden wegen abgelaufener Haltbarkeitsdaten entsorgt.

In NRW müssen zahlreiche Masken entsorgt werden, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist (Symbolbild).

In NRW müssen zahlreiche Masken entsorgt werden, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist (Symbolbild).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Das Land NRW hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher knapp 6,7 Millionen Masken verbrennen lassen, die in der Anschaffung rund 4,4 Millionen Euro gekostet hatten. Nach dpa-Informationen handelte es sich dabei um sogenannte „Bastel-Masken“, die in den ersten Monaten der Pandemie für Aufregung gesorgt hatten.

Die Masken waren im Frühjahr 2020 von einem Bielefelder Unternehmen zum Selbstzusammenbauen geliefert worden. Als die „Bastel-Masken“ neben normalen Masken an Kitas geliefert wurden, hatte es von dort massive Beschwerden gegeben. Der damalige Familienminister Joachim Stamp (FDP) entschuldigte sich schriftlich bei den Einrichtungen („Um eines klarzustellen: Sie sind keine Basteltanten und Bastelonkel, sondern hochqualifiziertes pädagogisches Personal bzw. Kindertagespflegepersonen.“)

Laut Gesundheitsministerium hatten die medizinischen Masken damals 66 Cent pro Stück gekostet. Das Haltbarkeitsdatum der 6,7 Millionen Masken sei inzwischen abgelaufen. Daher seien sie „thermisch verwertet“ worden. Im „Sperrlager“ des Landes liegen zahllose weitere Masken, die entsorgt werden müssen. Zudem läuft dieses Jahr die Haltbarkeit für Millionen von Schutzkitteln ab. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte der „WAZ“ vergangene Woche gesagt, dass man diese Kittel - so lange sie nicht abgelaufen sind - auch Hilfsorganisationen spenden würde.

Der SPD-Abgeordnete Dennis Maelzer sagte am Mittwoch: „In der Pandemie waren „Bastel-Masken“ und unbrauchbare Schutzkittel für Kita-Kräfte und Krankenhauspersonal ein Zeichen der Respektlosigkeit. Jetzt sind sie nur noch Brennmaterial – was wiederum mangelnden Respekt für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zeigt.“

(toc/dpa)
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