Jahrelang Krebsmedikamente gepanscht NRW unterstützt Opfer des Apothekerskandals mit zehn Millionen Euro

Düsseldorf · Mit der Verhaftung des ehemaligen Inhabers einer Apotheke in Bottrop Ende 2016 wurde bekannt, dass dieser jahrelang Krebsmedikamente gepanscht hatte. 2018 war der Apotheker zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nun unterstützt NRW die Opfer.

 Jahrelang hatte ein Apotheker Krebsmedikamente gepanscht (Symbolbild).

Jahrelang hatte ein Apotheker Krebsmedikamente gepanscht (Symbolbild).

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Insgesamt zehn Millionen Euro für die Betroffenen des Bottroper Apothekerskandals wird das Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stellen. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag an. „Die Geschehnisse rund um die ‚Alte Apotheke‘ sind ein ungeheures Verbrechen, das die Betroffenen für den Rest ihres Lebens begleiten wird. Dieses Leid ist nicht mit Geld aufzuwiegen. Ich hoffe aber, dass die vom Land zur Verfügung gestellten Mittel helfen, die persönliche Notlage wenigstens ein Stück weit abzumildern“, sagte Laumann laut einer Mitteilung.

Die im Strafrechtsurteil des Landgerichts Essen von den kriminellen Machenschaften des Bottroper Apothekers als Betroffene ausgewiesenen Personen beziehungsweise deren Hinterbliebene können von sofort an eine einmalige Zahlung in Höhe von 5000 Euro beantragen, hieß es. Ein entsprechendes Formular sei auf der Homepage des Gesundheitsministeriums abrufbar, der Antrag bis zum 31. Dezember 2022 einzureichen.

Mit der Verhaftung des ehemaligen Inhabers der Alten Apotheke in Bottrop Ende 2016 wurde bekannt, dass dieser jahrelang Krebsmedikamente hergestellt und gepanscht hatte. 2018 war der Apotheker zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt und mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt worden. Derzeit verbüßt er seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Wuppertal.

(kag/dpa)
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