Riesen-Party in Essen Das Ruhrgebiet feiert sich selbst und NRW

Zufriedene Gesichter bei Besuchern und Veranstaltern: Der NRW-Tag in Essen zeigt die bunte Seite des Ruhrgebiets. Die meisten Besucher strömten zum zentralen Berliner Platz.

 Bei einer Vorführung der Spezialeinheit GSG9 war auch ein Fallschirmspringer dabei.

Bei einer Vorführung der Spezialeinheit GSG9 war auch ein Fallschirmspringer dabei.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Nordrhein-Westfalen hat Geburtstag und viele feiern mit - beim NRW-Tag in Essen. Das traditionelle Bürgerfest fand am Wochenende gemeinsam mit dem Umsonst & Draußen-Festival „Essen Original“ in der City und auf dem Gelände der Zeche Zollverein statt. Zum ersten Mal beging das Land seinen Geburtstag mitten im Ruhrgebiet, passend zum Ende des Steinkohlebergbaus am Jahresende. Zum 72. Geburtstag präsentierte sich NRW in Essen gut gelaunt, bunt - und mit umfassendem Festprogramm.

Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz. „Alles ist sehr gut gelaufen“, sagte Markus Pließnig, Sprecher der Essen Marketing GmbH, am Sonntagnachmittag. Die Stimmung sei super gewesen. Es habe keine Zwischenfälle gegeben und der Besuch sei ausgesprochen gut gewesen. Eine Schätzung zur Zahl der Besucher gab es nicht.

Die Besucher strömten allerdings vor allem in die Essener City. Besonders am Berliner Platz drängten sich die Menschen. Das erste Highlight am Samstag schwebte ihnen vom Himmel direkt vor die Füße. „Landen die wirklich hier?“, fragte der elfjährige Simon seine Mutter. Die Essener Familie war extra früh zum NRW-Tag angereist, um die Fallschirmsprünge der Spezialeinheit GSG 9 aus einem Einsatzhubschrauber der Bundespolizei nicht zu verpassen.

„Sowas sieht man ja sonst nie“, jubelte der Junge, der kaum fassen konnte, dass wenige Meter von ihm entfernt ein Fallschirmspringer landete. Dann machte er sich auf die Suche nach den Rettungshunden, die nicht nur vorführten, was sie können, sondern auch gestreichelt werden durften.

 Armin Laschet und der Essener OB Thomas Kufen bei ihrem Rundgang über das Festivalgelände.

Armin Laschet und der Essener OB Thomas Kufen bei ihrem Rundgang über das Festivalgelände.

Foto: dpa/Ian Siepmann

Während auf der Hauptbühne in der Innenstadt die Maus aus der „Sendung mit der Maus“ mit Kindern tanzte, gab es an den Ständen eine Art Leistungschau des Landes. Dabei rührten Touristik-Fachleute die Werbetrommel für ihre Regionen und Vereine wie Initiativen stellten sich vor. Auf der Blaulicht-Meile präsentierten sich außerdem Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und Hilfsorganisationen.

„Für alle ist etwas Passendes dabei“, hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zur Eröffnung am Samstagvormittag in der Essener Innenstadt versprochen. Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) sagte: „Essen präsentiert sich heute als lebende und moderne Stadt mit allen Narben seiner Vergangenheit“. Essen wolle sich als Stadt mit „stolzer Vergangenheit und Plänen für die Zukunft“ zeigen.

Nicht nur große Organisationen, auch kleine Initiativen und Vereine stellten sich einem großen Publikum vor. „Wir wollen mit allen Menschen ins Gespräch kommen und mit Klischeevorstellungen aufräumen“, sagte Caroline Frank von der Kampagne „anders und gleich - Nur Respekt Wirkt“, die für mehr Mut zu- und mehr Respekt vor anderen Lebensformen wirbt.

Auch die Essener Initiative für mehr Nachhaltigkeit registrierte regen Zulauf an ihrem Stand. „Wir werben für mehr Grün in den Städten Und auch für andere Wege der Nahversorgung„, erklärte ihre Vertreterin Martina Nies. Inzwischen betreut der Verein 17 Gemeinschaftsgärten in Essen und setzt sich vor allem für andere Wege der „essbaren Nahversorgung“ ein. So konnte ein mobiler Garten direkt in der Essener Innenstadt bestaunt und ausprobiert werden.

(csi/dpa)
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