Verdi macht Druck Warnstreiks legen kommende Woche weite Teile von NRW lahm

Düsseldorf · Verdi will im Tarifstreit mit den Arbeitgebern im Öffentlichen Dienst noch einmal Druck machen, bevor es zurück an den Verhandlungstisch geht. Am Montag und am Dienstag kommt es deshalb an vielen Stellen in NRW zu Warnstreiks – unter anderem in Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach, Duisburg und Münster.

 Der „Streik-Hulk“ bei einer Verdi-Kundgebung in Duisburg.

Der „Streik-Hulk“ bei einer Verdi-Kundgebung in Duisburg.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Wegen Arbeitsniederlegungen werden zum Wochenauftakt in vielen Städten Nordrhein-Westfalens keine Busse und Bahnen fahren. Die Gewerkschaft Verdi ruft landesweit zu ganztägigen Warnstreiks am Montag und Dienstag auf. Betroffen ist der Nahverkehr unter anderem in Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach, Duisburg, Düren, Hagen und Münster.

Arbeitsniederlegungen wird es auch in Essen und Mülheim geben – dort fahren nach Aussage der der Ruhrbahn am Montag und Dienstag keine Busse und Bahnen. Man rechne mit flächendeckenden Ausfällen der Verbindungen, sagte eine Verdi-Sprecherin.

Die Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen für die Belegschaft. Die maximale Arbeitszeit im Fahrdienst soll von 12 auf 10 Stunden sinken, die Ruhezeit nach Schichtende soll von 10 auf 11 Stunden steigen. „Trotz Arbeitsverdichtungen durch das steigende Verkehrsaufkommen und daraus resultierend konstant hohen Krankenzahlen kommen die Arbeitgeber bisher nicht auf uns zu“, sagt Peter Büddicker, Verdi-Landesfachbereichsleiter Verkehr in NRW. „Um die Zukunft des ÖPNVs zu sichern, brauchen wir dringend attraktivere Rahmenbedingungen.“

„Das heute von der Arbeitgeberseite abgegebene Angebot ist für die Kolleginnen und Kollegen eine echte Provokation“, sagt Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin Verdi NRW. „Man könnte glauben, es handele sich um einen Fake: die sechs Nullmonate bis März 2021, die dann folgenden niedrigen prozentualen Steigerungen mit je einem Prozent und gleichzeitige Verschlechterungen, die wir in einem Jahrzehnt nicht wieder aufholen können, sind für uns nicht verhandelbar. Wir werden deshalb in der kommenden Woche noch einmal ein deutliches Zeichen setzen.“

Der Warnstreik betrifft ganz NRW. Für Dortmund, Essen und Köln sind am Dienstag Streikversammlungen unter Einhaltung der Corona-Richtlinien und in enger Absprachen mit den Behörden geplant. Betroffen sein werden alle Bereiche des öffentlichen Dienstes.

(th/dpa)
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