Steuerhinterziehung in Millionenhöhe Zwei Festnahmen bei Razzia in NRW

Aachen · Im Fokus der Durchsuchungen standen eine Steuerberaterkanzlei und ein Büroservice. Durchsucht wurden Objekte in Düsseldorf, Neuss, Kaarst, Ratingen und weiteren nordrhein-westfälischen Städten.

Bei der Razzia wurden Objekte in Düsseldorf, Neuss, Kaarst und weiteren nordrhein-westfälischen Städten durchsucht. (Symbolbild)

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Bei einer Razzia wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe sind am Montag (30. September) in Nordrhein-Westfalen zwei Männer festgenommen worden. Im Fokus der Durchsuchungen standen eine Steuerberaterkanzlei und ein Büroservice, wie die Staatsanwaltschaft Köln und das Hauptzollamt Aachen mitteilten. Bei den Festgenommenen handelte es sich um einen 51-jährigen Mitinhaber der Steuerberaterkanzlei sowie einen 46-Jährigen. Beide sollten einem Haftrichter vorgeführt werden.

Insgesamt wurden sieben Wohnungen und neun Firmengebäude ins Visier genommen. Durchsucht wurden Objekte in Düsseldorf, Neuss, Kaarst, Ratingen und weiteren nordrhein-westfälischen Städten. Dabei wurden unter anderem zwei Luxusfahrzeuge beschlagnahmt. Steuerfahndung, Zoll und Polizei waren mit rund 200 Kräften im Einsatz. Daneben waren teilweise Spezialeinheiten beteiligt.

Hintergrund waren Ermittlungen, die bereits im Frühjahr zu Festnahmen von drei Männern und einer Frau geführt hatten. Sie stehen im Verdacht, mit sogenannten Schein- und Abdeckrechnungen Geschäfte gemacht zu haben. Dadurch sollen sie Steuern in Höhe von rund zwölf Millionen Euro hinterzogen haben. Vor dem Landgericht Köln wurde bereits Anklage erhoben.

Während der Ermittlungen stießen die Behörden den Angaben zufolge immer wieder auf Bezüge zu der Steuerberaterkanzlei. Demnach sollen Mitarbeiter der Kanzlei Abdeckrechnungen an bestimmte Mandanten verkauft haben. Durch diese Abdeckrechnungen konnten die Mandanten etwa dem Finanzamt Ausgaben vortäuschen, die es in Wirklichkeit nicht gab. Zudem hätten auf diese Weise Schwarzlöhne an nicht ordnungsgemäß angemeldete Arbeiter gezahlt werden können. Dadurch seien Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe hinterzogen worden.

(dw/AFP)