Nach Verdachtsfällen in NRW Sonderbeauftragter für Rechtsextremismus in der Polizei tritt Amt an

Düsseldorf · Nach Bekanntwerden von über 100 rechtsextremistischen Verdachtsfällen allein NRW tritt am Donnerstag Uwe Reichel-Offermann sein Amt an. Er soll das Land bei der Aufarbeitung als Experte unterstützen.

 Ein Polizeiwagen steht vor dem Polizeipräsidium in Mülheim an der Ruhr. (Archivfoto)

Ein Polizeiwagen steht vor dem Polizeipräsidium in Mülheim an der Ruhr. (Archivfoto)

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Der neue nordrhein-westfälische Sonderbeauftragte für rechtsextremistische Tendenzen in der Kostenpflichtiger Inhalt Polizei, Uwe Reichel-Offermann, tritt diesen Donnerstag offiziell sein Amt an. In den vergangenen Wochen waren zunehmend Hinweise auf rechtsradikale Tendenzen in der Polizei bekannt geworden.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte in der vergangenen Woche von über 100 Verdachtsfällen allein in NRW gesprochen. Unter anderem waren im Bereich des Polizeipräsidiums Essen mehrere Chat-Gruppen von Polizisten mit rechtsextremen Inhalten entdeckt worden.

„Uwe Reichel-Offermann ist ein ausgewiesener Experte im Bereich Rechtsextremismus“, sagte Reul der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Der 64-jährige Diplom-Politologe war zuletzt stellvertretender Leiter des Verfassungsschutzes NRW und Gruppenleiter unter anderem für die Bereiche Extremismus und Terrorismus. „Darüber hinaus kennt er aus einer früheren Tätigkeit als stellvertretender Leiter der Polizeiabteilung auch die nordrhein-westfälische Polizei sehr gut“, hob Reul hervor.

Die Grünen hatten anlässlich der Berufung des Ministerialdirigenten gefordert, dem neuen Sonderbeauftragten einen Beirat zur Seite zu stellen, um auch einen kritischen Blick von außen auf die Sicherheitsbehörden zu gewährleisten. Außerdem sprachen sie sich für ein Rotationsprinzip aus, damit sich in den Behörden kein falsch verstandener Korpsgeist entwickle.

(chal/dpa)
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