Jagd nach Steuersündern NRW schult griechische Steuerbeamte

Düsseldorf · NRW ist für den Ankauf von Steuer-CDs bekannt. Es geht dabei um brisante Konten in der Schweiz. Griechenland soll sowohl von diesen Daten als auch von Erfahrungen der NRW-Steuerfahnder profitieren.

 NRWs Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) bietet Griechenland Hilfe bei der Jagd auf Steuersünder an.

NRWs Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) bietet Griechenland Hilfe bei der Jagd auf Steuersünder an.

Foto: dpa, ve fpt

Nordrhein-Westfalen unterstützt Griechenland bei der Jagd nach Steuersündern und dem Aufbau einer effizienten Finanzverwaltung. Für ein einwöchiges Training kam am Sonntag in Düsseldorf eine erste Gruppe griechischer Steuerbeamter an. Auf dem Programm der in englischer Sprache geplanten und am Montag startenden Schulung stehen unter anderem Steuerfahndung, Betriebsprüfung und Steuererhebung, wie das NRW-Finanzministerium in Düsseldorf mitteilte.

In der darauf folgenden Woche soll das Seminar zunächst für weitere 25 griechische Teilnehmer wiederholt werden. An beiden Tagungen werden auch griechisch-stämmige Finanzbeamte aus NRW teilnehmen, um die Kommunikation zu erleichtern, hieß es. Die Zusammenarbeit hatten NRW und Griechenland im Januar vereinbart. Drei NRW-Steuerfahnder waren bereits im Frühjahr zur Unterstützung nach Athen gereist.

NRW hatte in den vergangenen Jahren mehrere Steuer-CDs zu Konten von EU-Bürgern in der Schweiz angekauft. Dem Finanzministerium in Athen hatte NRW aus diesem Material Tausende Datensätze zur Verfolgung von Steuerhinterziehung zur Verfügung gestellt. Auf diesen Schweizer Bankkonten sollen bis zu vier Milliarden Schweizer Franken lagern. Auch für diese Auswertung werden Impluse vom Seminar erwartet.

"Die Liste mit den Daten griechischer Steuerzahler, die wir im November 2015 von Nordrhein-Westfalen bekommen haben, wird aktuell bearbeitet. Ich bin mir sicher, dass das Fachwissen, das unsere Mitarbeiter sammeln werden, von wesentlicher Bedeutung für die bestmögliche Materialanalyse seitens der Staatsanwaltschaft sein wird", sagte Georgios Vassiliadis, griechischer Generalsekretär für Korruptionsbekämpfung, in der Mitteilung des NRW-Finanzministeriums.

(lsa/lnw)
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