Zehn-Punkte-Plan So will NRW die Hochwasser-Prognose verbessern

Düsseldorf · Um eine Wiederholung der Hochwasserkatastrophe von 2021 zu verhindern, hat NRW-Umweltministerin Heinen-Esser einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt. Dieser sieht unter anderem ein Vorhersagesystem auch für kleinere Gewässer vor.

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So sieht Hagen ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe aus

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Foto: dpa/Alex Talash

Als Konsequenz aus der verheerenden Flutkatastrophe mit vielen Toten soll der Hochwasserschutz der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen verbessert werden. So sollen Behörden bei künftigen Starkregen-Ereignissen mit genaueren Prognosen verständlicher und frühzeitiger informieren können. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) legte dazu am Donnerstag einen Zehn-Punkte-Arbeitsplan vor.

Demzufolge sollen etwa Hochwasservorhersage-Systeme für so viele Gewässer in NRW wie möglich - vor allem auch für kleinere - eingeführt werden. Noch im Frühjahr solle an zwölf Flüssen der Testbetrieb starten, sagte Heinen-Esser. Künftig sollen zudem die Meldewege der Behörden für Informationen zu Hochwasser einheitlich durch eine Landesverordnung geregelt werden. Ziel ist auch, die Berichte von Meterologen und Hydrologen verständlicher zu machen. Bisher existieren für einzelne Gebiete in NRW unterschiedliche Meldeketten.

Außerdem sollen - als Lehre aus der Jahrhundertflut im vergangenen Jahr - die Hochwassergefahrenkarten überarbeitet werden. In NRW gelten 438 Gewässer mit fast 5900 Kilometern Gesamtlänge als Risikogewässer. Insgesamt gibt es in NRW Fließgewässer von mehr als 14 000 Kilometern Gesamtlänge.

Bei Unwettern mit ungewöhnlich starken Regenfällen Mitte Juli 2021 waren allein in NRW 49 Menschen gestorben. Nach ersten Schätzungen entstanden Schäden in Höhe von etwa 13 Milliarden Euro. Ein vom Landtag eingesetzter Untersuchungsausschuss prüft derzeit mögliche Versäumnisse, Unterlassungen und Fehleinschätzungen der Landesregierung. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Menschen früher hätten gewarnt werden können.

(chal/dpa)
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