„Animal Hoarding“ Immer mehr Fälle von krankhaftem Tieresammeln in NRW

Köln · Der Deutsche Tierschutzbund hat mit 59 Fällen im vergangenen Jahr die bislang höchste Zahl von sogenannten Animal-Hoarding-Ereignissen dokumentiert. Betroffen waren insgesamt 3888 Tiere.

Drei Katzen von 48, die eine Kölnerin gehalten hat und die im Tierheim Köln-Dellbrück ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben.

Drei Katzen von 48, die eine Kölnerin gehalten hat und die im Tierheim Köln-Dellbrück ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben.

Foto: Tierheim Köln-Dellbrück

Mit einem verzweifelten Hilferuf hat sich eine Frau vor kurzem an das Tierheim in Köln-Dellbrück gewandt. „Sie wusste nicht mehr, wohin mit ihren Katzen“, sagt Mitarbeiterin Sylvia Hemmerling. 48 verängstigte Perser, Britisch-Kurzhaar und Kreuzungen der beiden Rassen holte das Team aus dem kleinen Apartment, in dem die Tiere weitgehend sich selbst überlassen waren. Die Zahl solcher Fälle von Animal Hoarding, also der krankhaften Sucht, Tiere zu sammeln, steigt laut einer Auswertung des Deutschen Tierschutzbundes. In 2018 wurden bundesweit 59 Fälle dokumentiert, die bislang höchste Zahl – im Vorjahr waren es noch 34. Allein im vergangenen Jahr wurden 3888 Tiere gehortet, teils unter prekären Umständen. „Dabei müssen wir von einer hohen Dunkelziffer ausgehen“, erklärt Hester Pommerening vom Tierschutzbund.