Festnahme in Syrien NRW-Justiz ermittelte bereits gegen IS-Anhänger aus Dortmund
Düsseldorf/Damaskus · Gegen einen jüngst in Syrien gefangen genommenen mutmaßlichen IS-Terroristen aus Dortmund wird in Nordrhein-Westfalen schon seit Jahren ermittelt.
Der 24-Jährige stehe im Verdacht, einer terroristischen Vereinigung anzugehören, sagte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Angaben der syrischen Kurdenmiliz YPG wurde der Mann mit dem Kampfnamen Abu Ibrahim al-Almani im Osten des Landes als deutsches IS-Mitglied aufgegriffen. Insgesamt seien bei der Operation mehrere IS-Anhänger gefangen genommen worden. Laut YPG soll die Gruppe einen Anschlag auf Zivilisten geplant haben.
Die NRW-Justizbehörden gingen davon aus, dass der Dortmunder bereits Mitte 2014 in die syrisch-irakischen Kampfgebiete ausgereist sei, sagte Oberstaatsanwalt Markus Caspers. „Er wird gesucht.“ Damals sei der Mann, der früher zunächst nur Korane in Fußgängerzonen verteilt hatte, wegen niedrigschwelligerer Aktionen ins Visier der Ermittler gerückt. So soll er Bewacher in einem Haus gewesen sein, in dem Islamisten zunächst die Gesinnung von Sympathisanten durchleuchten.
„Wir wissen aber nicht, wie er sich seitdem entwickelt hat“, sagte Caspers. Nach Schließung der Botschaft in Damaskus und aufgrund der schwierigen Sicherheitslage sei ein Auslieferungsantrag zwecklos. Möglicherweise bekämen die deutschen Justizbehörden Zugriff, wenn der Mann abgeschoben würde.