Start in die Herbstferien Warteschlangen von mehreren Hundert Metern am frühen Morgen

Düsseldorf · Sonntagmorgen bildete sich beim Check-In eine Schlange von mehreren Hundert Metern in Düsseldorf. Danach entspannte sich die Lage laut Flughafen jedoch. Und auch am Flughafen Köln/Bonn ging es übersichtlich zu.

So ist die Lage am Düsseldorfer Flughafen in den Herbstferien
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So ist die Lage am Düsseldorfer Flughafen in den Herbstferien

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Foto: Tanja Brandes

Zu Beginn der Herbstferien ist am Airport wieder Geduld gefragt. Am Sonntag kam es in Düsseldorf besonders in den frühen Morgenstunden zu langen Schlangen am Flughafen. So bildete sich etwa bereits um 4 Uhr vor einem Check-In kurzzeitig eine Warteschlange von mehreren Hundert Metern. Der weitere Vormittag verlief jedoch laut Flughafensprecher ruhig. Am Sicherheitscheck müssten Fluggäste mit einer Wartezeit von circa 20 Minuten rechnen, sagte er. Am Mittag bildeten sich am Check-in-Bereich dann erneut längere Schlangen.

Ähnliche Szenen bereits am Samstag: Schon gegen 7.30 Uhr war am Eurowings-Schalter viel los. Passagiere mussten gut eine Stunde darauf warten, ihre Koffer aufgeben zu können. Ansonsten war die Lage um diese Uhrzeit noch relativ ruhig. „Wir sind extra frühzeitig angereist, weil überall von den Warteschlangen berichtet wird“, sagte eine Familie aus Köln. Die Ruhe im Terminal hielt jedoch nicht lange an. Seit 9.30 Uhr wurde es immer voller. An vielen Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Besonders viel Geduld brauchten Kunden von Condor. Die wartenden Passagiere zogen sich in der Reihe durchs halbe Terminal. „Wahnsinn, so etwas katastrophales habe ich noch nie erlebt“, sagte eine Frau, die in der Schlange stand.

Bis zu den Mittagsstunden war es im Terminal zum Teil extrem voll. Insbesondere vor den Schaltern von Eurowings und Condor bildeten sich lange Schlangen quer durch die Flughafenhalle. „Es war zwischen 10 und 13 Uhr ähnlich voll wie in den Sommerferien“, sagt Özay Tarim, der die Interessen der Luftsicherheitskontrolleure vertritt. Der Flughafen Düsseldorf ist anderer Meinung: Vergleichbar mit den teilweise chaotischen Zuständen zu Beginn der Sommerferien sei die Lage am Samstag bislang nicht gewesen, so ein Sprecher des Flughafens.

Trotz des großen Andrangs sind die Fluggäste weitestgehend entspannt und freundlich gegenüber dem Flughafenpersonal. Es gibt kein Gedränge. Auffällig: Viele Fluggäste waren bereits mehrere Stunden vor Abflug im Flughafen. „Die Airlines sagen den Passagieren, dass sie drei Stunden vorher da sein sollen. Viele wollen aber dann auf Nummer sicher gehen und sind vier Stunden früher da“, sagt Tarim. Das führe aber dazu, dass der Flughafen noch voller ist, weil sich die Menschen natürlich dann schon anstellen. „Für einen Mittag ist es gerade schon sehr voll“, fasst Tarim zusammen.

Auch an den Gates A und C im Bereich der Sicherheitskontrollen war es am Vormittag extrem voll, und die Schlange zog sich mehrere Hundert Meter durch den Wartebereich. Einen Überblick über die aktuelle Lage finden Sie hier. Erst um die Mittagszeit beruhigte sich die Lage an den Sicherheitskontrollen wieder etwas. Die Wartezeiten betrugen bis zu 60 Minuten. „Normal ist man dort nach zehn Minuten durch“, so Tarim.

Auf dem Flughafen Köln/Bonn verlief der Betrieb nach Angaben des Airports normal. Am Samstagvormittag hätten Passagiere nur etwa fünf Minuten warten müssen. Am Sonntag waren es bis zu 20 Minuten.

Schon seit Monaten sind an den beiden größten Flughäfen Nordrhein-Westfalens in den Stoßzeiten frühmorgens und nachmittags Wartezeiten sehr lang, weil es beim Check-In und an Sicherheitsschleusen an Personal fehlt. „Mit den Herbstferien dürfte das ohnehin schon gravierende Problem noch deutlicher werden“, warnte der Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Der Arbeitnehmervertreter ist fast täglich vor Ort und ringt dabei immer wieder um Fassung. Selbst an normalen Werktagen seien die Warteschlangen am Düsseldorfer Airport in Stoßzeiten immer wieder mehrere Hundert Meter lang, berichtet Tarim.

Solche Peaks gibt es üblicherweise frühmorgens und nachmittags, und zwar vor allem rund um ein Wochenende. Dass die Schlangen sogar schon vor dem Ferienstart am Donnerstagmittag - also abseits der Stoßzeiten an einem normalen Werktag - sehr, sehr lang gewesen seien am Düsseldorfer Flughafen, nahm er als düsteres Vorzeichen für extrem langes Warten am Ferienauftakt-Wochenende.

Tarim fordert von der Politik ein Umsteuern. Aus seiner Sicht müssten staatliche Firmen an den Sicherheitsschleusen eingesetzt werden, die attraktivere Arbeitsbedingungen böten und dadurch auch bessere Karten bei der Suche nach Personal hätten. So eine staatliche Firma sei am Münchner Flughafen im Einsatz, dort sei die Lage viel besser als in NRW. Der Gewerkschafter betont, dass die Situation nicht nur für die Passagiere, sondern auch für die Beschäftigten unerträglich sei. „Die Mitarbeiter müssen acht Stunden Akkordarbeit machen, schier endlose Menschenmassen abfertigen und für Sicherheit garantieren.“

Auch am Köln/Bonner Flughafen wurde bereits vor Ferienstart mit längeren Wartezeiten gerechnet. In den Tagen zuvor berichtete dieser Airport auf Twitter davon, dass die Wartezeiten in Stoßzeiten mitunter bis zu 60 Minuten betrugen.

Der Herbstferien-Auftakt fällt in diesem Jahr zusammen mit einem langen Wochenende: Der kommende Montag ist als 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) ein Feiertag. Daher machen sich seit Freitagnachmittag nicht nur Familien mit Schulkindern, sondern auch Pärchen und Singles auf den Weg in einen kleinen Urlaub.

(RP)
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