Verheerendes Hochwasser im vergangenen Jahr Urlaub legte Flutwarnsystem lahm

Düsseldorf · Die knappe Personaldecke verhinderte den Einsatz eines Vorhersagesystems im Lanuv. Auch auf das Abonnement von Daten der europäischen Warnbehörde Efas verzichtete die nordrhein-westfälische Behörde, weil deren Aufarbeitung zu personalintensiv gewesen wäre.

Ein Boot der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beim Hochwassereinsatz.

Ein Boot der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beim Hochwassereinsatz.

Foto: dpa/Ralf Roeger

Die dünne Personaldecke im Landesbetrieb für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) hat dafür gesorgt, dass zum Zeitpunkt der Flut im vergangenen Jahr den Behörden nicht alle Warnsysteme zur Verfügung standen. Das ergab die Anhörung eines ranghohen Lanuv-Mitarbeiters im Paralmentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufbareitung der Ereignisse vom Juli 2021. Der Fachbereichsleiter Hochwasserschutz, Bernd Mehlig, bezeichnete es als zutreffend, dass das Hochwasservorhersagemodellsystem nicht einsatzbereit gewesen sei, weil der einzige Mitarbeiter der Behörde, der es hätte bedienen können, im Urlaub gewesen sei. Eine andere Mitarbeiterin, die in der Lage gewesen wäre, das System als Urlaubsvertretung zu bedienen, war aus der Behörde im November 2020 ausgeschieden, ihre Stelle war aber trotz anderslautender, dringender Empfehlungen nicht nachbesetzt worden.