Zehntausende Kontrollen Fast 300 Mängel bei Tiertransporten in NRW festgestellt

Düsseldorf · Bevor Tiere im Schlachthof landen, müssen sie dorthin gebracht werden. Die Behörden haben ein Auge darauf und kontrollieren viele Transporte. Größere Folgen haben viele Verstöße allerdings nicht.

 Schweine in einem Tiertransporter (Symbolfoto).

Schweine in einem Tiertransporter (Symbolfoto).

Foto: dpa/Franz-Peter Tschauner

Während zurzeit Schlachthöfe im Fokus der Öffentlichkeit stehen, schauen die Behörden auch auf die Straße: In NRW wurden in diesem Jahr bis zum Mai 48.711 Mal Tiertransporte kontrolliert. In 289 Fällen wurden „nicht transportfähige“ Tiere entdeckt. 114 Mal blieb es bei Belehrungen, einmal wurde eine Ordnungsverfügung erstellt, in 78 Fällen Ordnungswidrigkeitsverfahren eröffnet. Strafverfahren wurden in keinem einzigen Fall eingeleitet. Diese Zahlen teilte das Umweltministerium auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag mit. Die Reaktion der Behörden richtete sich demnach nach der Härte der festgestellten Verstöße.

Auffallend aus Sicht der Grünen: Bei den Kreisordnungsbehörden zeigten sich große Unterschiede beim Verhältnis von Kontrollen und Beanstandungen. So hätten zum Beispiel die Behörden im Kreis Düren in diesem Jahr bei fast zwölf Prozent der kontrollierten Transporte etwas gefunden. Im Kreis Borken seien es noch sieben Prozent gewesen, im Kreis Gütersloh nur rund ein Prozent, im Kreis Warendorf habe es bislang gar keine Beanstandungen gegeben. Für diese Quoten wertete die Fraktion die Tabellen in der Antwort des Umweltministeriums aus.

Für den Tierschutz-Experten der Grünen, Norwich Rüße, zeigen die Zahlen, „dass die Kontrollbehörden derzeit nicht einheitlich vorgehen. Die schwarz-gelbe Landesregierung muss für einheitliche Standards bei den Transportkontrollen sorgen“.

2019 wurden laut Ministerium übrigens 119.686 Tiertransporte in NRW kontrolliert, 2018 waren es 124.394 Kontrollen.

(mba/dpa)
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