Verkehrsbehinderungen durch Traktoren erwartet Bauern in NRW demonstrieren gegen Agrarpolitik

Viersen/Bonn/Münster · Zu viel Dünger, zu viele Pestizide, zu viele Monokulturen: Diese Kritik an ihrer Arbeit empfinden Deutschlands Landwirte als viel zu einseitig. Ein Bericht aus dem Umweltministerium treibt die Bauern nun zu Hunderten auf die Straße. Zwei große Demos sind in NRW geplant.

 Ein Traktoren-Konvoi fährt zu einer Demo (Archivfoto).

Ein Traktoren-Konvoi fährt zu einer Demo (Archivfoto).

Foto: dpa/David Young

Mit Traktoren-Konvois wollen Hunderte Landwirte ihrem Protest gegen die Agrarpolitik Luft machen. Die bundesweit größte Kundgebung wird mit rund 1000 gemeldeten Fahrzeugen in Münster erwartet, in Bonn rechnen die Veranstalter mit etwa 500 Teilnehmern.

Der Unmut der Bauern richtet sich vor allem gegen Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Die aus Münster stammende SPD-Politikerin habe vergangene Woche in einem Regierungsbericht zur Lage der Natur Deutschlands intensive Landwirtschaft für den Artenrückgang verantwortlich gemacht. Die Landwirte hätten es satt, zum Sündenbock einer verfehlten Naturschutzpolitik gemacht zu werden, hieß es in einer Mitteilung der Initiative „Land schafft Verbindung“, die deutschlandweit zum Protest aufgerufen hat.

Die Bauern-Versammlung in Bonn findet am Donnerstag ab 11 Uhr vor dem Umweltministerium statt. Teilnehmer aus Kleve und Viersen werden nach Angaben der Polizei vermutlich im Verbund anreisen. Die Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen und kurzfristigen Straßensperrungen durch die Landwirte, die ab etwa 6.15 Uhr aus Kerken kommend durch Kempen, Tönisvorst und Willich fahren. Demnach werden 100 Traktoren im Kreis Viersen erwartet. Verkehrsteilnehmern wird geraten, die Bereiche weiträumig zu umfahren. Der Konvoi verlässt das Kreisgebiet demnach gegen 7.30 Uhr.

(mba/dpa)
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