Rheinberg "NIAG bei der Bahn eine Chance geben"

Rheinberg · Rheinbergs Umweltausschuss diskutierte am Dienstag über die Kritik von Anwohnern am Zugverkehr zum Orsoyer Hafen.

Rheinberg: "NIAG bei der Bahn eine Chance geben"
Foto: Ostermann (Archiv) / Fischer

Der Betrieb auf der NIAG-Bahn zum Orsoyer Hafen soll für die Anlieger erträglicher werden. Nicht irgendwann, sondern schnellstens. Darin waren sich gestern alle einig, die im überfüllten Raum 249 des Rheinberger Stadthauses verfolgten, wie der Umweltausschuss über dieses Thema diskutierte: Politik, Verwaltung, Vertreter der NIAG und auch die Bürger, aus deren Reihen zuletzt massive Kritik gekommen war — nach ihrer Ansicht — an unzureichenden Sicherungseinrichtungen von Bahnübergängen und an unzumutbar lauten Pfeifsignalen der Züge (RP berichtete ausführlich).

Wie schon am Abend zuvor bei der offenen Fraktionssitzung der Grünen kommuniziert, zeigte sich die NIAG durchaus offen für die Anliegen der Strecken-Nachbarn, die Dr. Eva Hellmis für die in Gründung befindliche Bürgerinitiative auch gestern im Umweltausschuss vortrug. Hans-Peter Sturm, bei der NIAG für Hafenbetrieb und Eisenbahn zuständig, stellte insgesamt fünf technische Sicherungslösungen für Bahnübergänge vor, die das kritisierte laute Hupen überflüssig machen würden. Dabei kämen zumindest die aufwendigsten Varianten wohl nicht bei dem Übergang infrage, der ein einzelnes Gehöft erschließe. Mit einem Experten aus Köln könnten vor Ort weitere Überlegungen angestellt werden. Außerdem sei die NIAG bereit, ein Lärmgutachten zu finanzieren, dass die Belastung durch Geräusche und Vibrationen an der Strecke auslote.

Die politische Diskussion zeigte, dass allen Fraktionen an einer raschen Lösung im Dialog gelegen war: Man solle der NIAG bei den Bahnübergängen eine Chance geben. Wobei der Ausschuss eine Sicherung mit Lichtzeichenanlagen klar favorisiert wurde. NIAG-Vorstand Hans-Joachim Berg machte allerdings deutlich, Konsens heiße nicht, dass zwei einem Dritten sagten, was der zu tun hat. Sprich: Die Lösung müsse tatsächlich im Gespräch erarbeitet werden. Aber auch hier sei die Spanne der Möglichkeiten weit — beispielsweise was das Vorstrecken von Kostenbeteiligungen angehe. Aber nicht das komplette Übernehmen. Ein Thema war auch das Anliegen der Streckenanrainer, die Zahl der Zugfahren nachts und an Wochenenden zu reduzieren. Hans-Peter Sturm: "Wir streben an, diese Fahrten zumindest teilweise zu reduzieren." Entsprechende Gespräche mit den Kunden, die eine termingenaue Lieferung der bestellten Kohle erwarteten, würden geführt. Aber Lösungen seien nicht im Handumdrehen möglich. Immerhin könnten die Anlieger mit einer Erleichterung rechnen, sobald es wärmer wird: Dann könnten die Stoßlücken geschlossen werden, die als Bergbausicherung zwischen den Gleisen bestehen. Sturm: "Das führt zu einem viel ruhigeren Fahrgeräusch."

(RP)
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