Uferpromenade Neues Geländer am Rhein ist fertig

Düsseldorf · Noch nie zuvor hat eine simple Absperrung so sehr die Gemüter erregt wie diese Stahlkonstruktion zwischen Strom und Uferpromenade. Im vorigen Sommer startete der Umbau, nun ist er – bis auf Kleinigkeiten – abgeschlossen.

 Das neue Gelände ist vor allem sehr sicher. Trotz der Querstreben aus Stahl bleibt der Durchblick auf den Rhein und die Oberkasseler Rheinwiesen.

Das neue Gelände ist vor allem sehr sicher. Trotz der Querstreben aus Stahl bleibt der Durchblick auf den Rhein und die Oberkasseler Rheinwiesen.

Foto: Endermann, Andreas

Noch nie zuvor hat eine simple Absperrung so sehr die Gemüter erregt wie diese Stahlkonstruktion zwischen Strom und Uferpromenade. Im vorigen Sommer startete der Umbau, nun ist er — bis auf Kleinigkeiten — abgeschlossen.

Bis zum 31. Mai, das hatte die zuständige Ordnungsbehörde im Rathaus versprochen, bis zu diesem Datum ist alles fertig. Tatsächlich ist es gelungen: Die Absperrung zwischen Rheinuferpromenade und Fluss ist komplett erneuert worden. Jetzt, zum Beginn der Terrassensaison, ist die Baustelle weg, und das Provisorium, das eine Zeit lang die Kante sicherte, auch. Rund einen Kilometer lang hat man die Stahlkonstruktion aufgebaut, und weil sie an einer der exponierten Stellen Düsseldorfs steht, ließ man sich eigens beraten, schaute sich Beispiele in anderen Städten an (das in Köln gefiel gut!) und gab schließlich die Konstruktion in Auftrag.

Rund 1,5 Millionen Euro hat die Aktion am Ende gekostet. Ordnungsdezernent Stephan Keller: "Bis auf ein paar kleine Nacharbeiten im Bereich Apolloplatz unterhalb der Rheinkniebrücke ist alles fertig. Diese Arbeiten sind aber bald auch erledigt. Und bitte: Es ist kein Zaun, es ist ein Geländer!"

Das Letzte betont er augenzwinkernd — aber: Dieses Stahlgebilde sieht aus wie ein Zaun, fühlt sich an wie ein Zaun und wird auch so genannt — aber in Wahrheit ist es eine ingenieur-technisch anspruchsvolle Konstruktion, die einer ganzen Reihe von Vorschriften entspricht, und dies keineswegs freiwillig.

120 cm hoch ist das neue Geländer, das ist überall dort vorgeschrieben, wo regelmäßig Fahrradfahrer verkehren. Sollten die nämlich gegen die Absperrung stürzen, fallen sie nicht sofort hinüber und landen im Rheinstrom. Zwischen den Pfosten sind nun zehn Stahlseile gespannt, das dickste hat einen Durchmesser von gut zwei Zentimetern. Es sieht nicht nur sehr kräftig aus, es ist auch äußerst widerstandsfähig. Denn es muss im Ernstfall auch einen Lastwagen stoppen, der aus Versehen gegen die Seile rollt. Schließlich gibt es an den Kasematten viel Lieferverkehr, und da will (und muss) man ebenfalls auf Nummer sicher gehen.

Den neuen Zaun zu überklettern, ist natürlich nicht zu verhindern — aber aufgrund seiner Konstruktion ist das immerhin sehr erschwert worden. Der obere Handlauf, dick wie ein Männerarm und glatt-rund, ist an einer nach innen ragenden Querstrebe befestigt. Den kann man erklimmen und hinter sich lassen, aber dazu muss man sich sehr anstrengen. Zumal die quer gespannten Seile als Fußstütze nicht gut geeignet sind, weil sie ein paar Zentimeter nachgeben.

Dass der Handlauf rund und nicht etwa waagrecht-glatt ist, dürfte kein Zufall sein: Man soll nicht etwa auf die Idee kommen, ihn wie eine Theke zu benutzen und Gläser darauf abstellen. Kurz: Das gesamte Konstrukt ist sehr gut durchdacht und entsprechend gebaut.

Als im Sommer vorigen Jahres die Absperrung zwischen Promenade und der Kante der Kaimauer käfig-artig abgesperrt wurde, gab es sowohl von den dort arbeitenden Wirten wie auch von den Flaneuren laute Proteste. Auch die Politik fragte nach, wieso die Ordnungsbehörden dort eine Absperrung errichteten. Letztlich geht die Aktion auf Anweisung der Bezirksregierung zurück, die nach dem Unfall eine Überprüfung der Sicherheit forderte. Vor allem musste man die Tore neu und besser konstruieren.

(RP/ila)
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