Radfahren im Revier Neue Routen sollen Radtouristen für das Ruhrgebiet begeistern

Essen · Das Ruhrgebiet ist schon längst kein Geheimtipp mehr für sogenannte Regio-Radler: Radfahrer, die von einer zentralen Unterkunft aus Tagestouren unternehmen. Die Ruhrgebiets-Touristiker wollen es ihnen jetzt noch leichter machen und haben 15 neue Themenrouten entwickelt.

 Ein Fahrradfahrer fährt auf einem Radweg an der Zeche Zollverein vorbei.

Ein Fahrradfahrer fährt auf einem Radweg an der Zeche Zollverein vorbei.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

„Haldenglück“, „Auenland“ oder „Revierwasser“: Mit griffigen Bezeichnungen für neue Routen sollen Radtouristen ins Ruhrgebiet gelockt werden. Insgesamt 15 neu ausgearbeitete Touren stellte Ruhr Tourismus am Freitag in Essen vor: elf Rundkurse, vier Streckentouren und eine Mountainbike-Runde. Die Strecken können ab sofort befahren werden. Der Verlauf ist durch ein kürzlich eingeführtes Knotenpunktsystem gekennzeichnet. Eine kostenlose Karte im Maßstab 1:100 000 hilft, den Überblick zu behalten. Wer mag, kann sich die Tourdaten auch auf sein Fahrradnavi laden. Die Touren sollen die schon länger bestehenden Strecken Ruhrtalradweg, Route der Industriekultur per Rad und Römer-Lippe-Route ergänzen.

Der kürzeste neue Rundkurs, das „Probierstück“, ist 29 Kilometer lang und führt mitten im Revier abseits vom Autoverkehr über stillgelegte Bahntrassen und Kanaluferwege. Start ist am Weltkulturerbe Zollverein in Essen. Die Strecke führt durch Arbeitersiedlungen und an einer riesigen Halde vorbei. „Die Tour ist besonders geeignet für Leute, die vielleicht nicht so oft auf dem Rad sitzen“, sagte Jochen Schlutius von Ruhr Tourismus.

Die Touren sind im ganzen Revier verteilt: Die östlichste und mit 68 Kilometern längste Tour, die „Elefantenrunde“, startet und endet in Hamm. Im Westen führt „Auenland“ auf 54 Kilometern durch die Auenlandschaften des Rheins. Start ist am Preußenmuseum in Wesel. Mit nur 130 Höhenmetern ist diese Tour besonders flach.

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Foto: David Grzeschik

„Stahlküche“ verschafft den Radlern auf 47 Kilometern einen Überblick über die Bedeutung der Stahlindustrie in Geschichte und Gegenwart. Am stillgelegten Gasometer in Oberhausen geht es los. Auf dem Weg liegen ein stillgelegtes Stahlwerk im Landschaftspark Duisburg-Nord und kurz darauf einer der größten Stahlstandorte Europas, das Werk von Thyssenkrupp in Duisburg.

Für Mountainbiker gibt es eine 6,7 Kilometer lange Strecke auf der Halde Hoheward. Der Trail ist als Einbahnstraße ausgelegt und für Fußgänger tabu.

„Wir sind schon jetzt eine führende Radreisedestination“, sagte Ruhr Tourismus-Geschäftsführer Axel Biermann. Über 1200 Kilometer umfasse das Radwegenetz mittlerweile insgesamt. Alleinstellungsmerkmal sei die Industriekultur. „Viele Industriedenkmäler sind optimal an das Radwegenetz angebunden.“ Er betonte die Vielzahl an Radwegen auf stillgelegten Bahntrassen ohne größere Steigungen. Für den Sommer kündigte Biermann einen digitalen Radtourenplaner an, auf dem individuelle Touren geplant werden können.

(hsr/dpa)
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