Wesel Neue Ortsschilder für Wesel

Wesel · Kulturausschuss hat entschieden: Ab Montag können Bürger auf der Homepage der Stadt Vorschläge machen, mit welcher Zusatzbezeichnung Wesel sein Image künftig aufpolieren soll. Heute schon Online-Voting bei der RP.

Ein Änderung der Gemeindeordnung macht's möglich: Kommunen in NRW, die ihr Image aufpolieren wollen, dürfen sich einen Beinamen zulegen. Solingen beispielsweise wird seine Ortsschilder mit dem Zusatz "Klingenstadt" versehen. Hagen wirbt künftig damit, die "Stadt der Fernuniversität" zu sein, und Attendorn wird Hansestadt.

Und Wesel? Auch hier sollen Briefköpfe und Straßenschilder geändert und damit aufgewertet werden. Im Ausschuss für Kultur und Stadtmarketing verständigten sich Politik und Verwaltung gestern darauf, zunächst die Bürger nach ihrer Meinung zu fragen. Die können ab Montag auf der Homepage der Stadt (www.wesel.de) ihren ganz persönlichen Namenswunsch in eine Liste eingeben. Drei werden dort auf jeden Fall schon zu sehen sein: "Duden-Stadt Wesel", "Hansestadt Wesel" und "Hansestadt Wesel am Rhein". Alles Vorschläge, die die Grünen schon vor Monaten gemacht haben und gestern im Ausschuss erneut diskutiert wurden. Ein Voting, wie es heute schon bei der RP möglich ist (siehe Info), gibt es bei der Stadt nicht. "Wir wollen dort nur andere Vorschläge sammeln, die dann im Ausschuss beraten werden. Die Entscheidung wird schließlich im Rat fallen", erklärte Kulturdezernent Dirk Haarmann das Prozedere im Anschluss an die Sitzung. Vorschläge können natürlich auch persönlich im Rathaus abgegeben werden.

Volker Haubitz (CDU) war der erste, der die Bürgerbeteiligung begrüßte und dieser nun "gelassen und gespannt" entgegensieht. Wobei er betonte, dass er an dem Zusatz "Hansestadt" wenig Gefallen findet, "weil sich so sicher auch viele andere Städte nennen werden." Ein Alleinstellungsmerkmal sei wichtig.

Peter Berns (FDP) warf den Namen Andreas Vesalius in den Raum. Der sei zwar nicht so bekannt, aber international angesehen und erfülle die Voraussetzung, etwas mit der Geschichte der Stadt zu tun zu haben. Die Kombination "Duden- und Hansestadt" würde Felix Stephan (SPD) gefallen. Einig war man sich, Vorschläge wie "Esel-Stadt" oder "Echo-Stadt" erst gar nicht in die Liste aufzunehmen, da sie unfreiwillig komisch seien.

Übrigens: Die von Haarmann in der letzten Sitzung geäußerte Befürchtung, dass ein Zusatz den Stadtnamen "postalisch verändern könnte", ist unbegründet. So jedenfalls die Auskunft des NRW-Verkehrsministeriums.

(RP/url/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort