Tankstellenräuber in Mönchengladbach Neue Ermittlungen nach Polizei-Schüssen

Mönchengladbach · Der Mann, der zweimal die Tankstelle an der Duvenstraße überfallen haben soll, steht am 28. Februar mit seinem Komplizen vor Gericht. Gegen den Polizisten, der den Räuber bei der zweiten Tat anschoss, wird erneut ermittelt.

Mönchengladbach: Polizist schießt Tankstellenräuber an
33 Bilder

Mönchengladbach: Polizist schießt Tankstellenräuber an

33 Bilder
Foto: Theo Titz

Der Plan hatte einmal funktioniert, das sollte er auch ein zweites Mal: Messer einstecken, zur Tankstelle fahren, Kassiererin bedrohen, Geld nehmen, abhauen. Laut Anklageschrift hatte ein 21-jähriger Mönchengladbacher auf die Art am 21. Juli vergangenen Jahres in der Tankstelle an der Duvenstraße 850 Euro erbeutet. Während er die Kassiererin überfiel, saß sein 19-jähriger Komplize im Auto und wartete.

Das tat er auch zehn Tage später, am 31. Juli. Einige Stunden sollen der 21-Jährige und sein Freund die Tankstelle an diesem Tag beobachtet haben. Kurz vor Mitternacht betrat der Ältere, wieder mit einem Messer bewaffnet, den Kassenraum. Was er nicht ahnte: In einem Nebenraum wartete die Polizei. Tankstellen-Angestellte hatten die Beamten vorher alarmiert, denn ihnen war das Ausbaldowern aufgefallen. Als der 21-Jährige die Kassiererin mit dem Messer bedrohte, griff die Polizei ein. Schüsse fielen. Der 21-Jährige wurde im Gesäß und im Intimbereich verletzt. Er versuchte noch mit seinem Komplizen zu flüchten. Doch die Polizei stellte sie.

Während sich der mutmaßliche Räuber und sein Komplize am 28. Februar vor dem Mönchengladbacher Landgericht unter anderem wegen besonders schweren Raubes verantworten müssen, wird gegen den Polizisten, der die Schüsse abfeuerte, noch ermittelt. Oder besser: Es wird wieder ermittelt. Das Verfahren wegen möglicher schwerer Körperverletzung gegen ihn war nämlich bereits einmal eingestellt worden. Doch nach einer Beschwerde vom Anwalt des Räubers ging der Fall zur Generalstaatsanwaltschaft. Und die entschied, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen werden sollen. Wie Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff erklärte, geschehe das gerade. Man verfolge mögliche neue Ansätze. Bis zum Abschluss könne es noch ein oder zwei Monate dauern.

Nach den ersten Untersuchungen hatte man nicht zweifelsfrei klären können, ob der Polizist in Notwehr schoss. Die Auswertung der Bilder aus den Überwachungskameras in der Tankstelle brachte keinen Aufschluss. Denn zum Zeitpunkt der Schüsse befanden sich beide Personen außerhalb des Bereiches, in dem aufgezeichnet wird. Auch die Zeugenaussagen hatten nicht zur Klärung beigetragen.

Der 21-Jährige und sein Komplize haben die beiden Überfälle auf die Tankstelle an der Duvenstraße weitestgehend gestanden, jedoch den Umfang ihrer Tatbeteiligung jeweils deutlich geringer dargestellt, wie es in der Anklageschrift heißt.

(ape/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort