Mettmann/Erkrath Neandertal: Zuschüsse begrenzt

Mettmann/Erkrath · Die förderfähigen Ausgaben für "Erlebnis Neandertal" wurden vom Land auf sechs Millionen Euro begrenzt. Info-Zentrum, Hochpfad, Aufzug und Naturschutzmaßnahmen sind davon nicht tangiert.

Dirk Haase, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Planung, stellte am Dienstagabend Erkrather Kommunalpolitikern den Sachstand des Projektbündels "Erlebnis Neandertal" vor, das aus dem Neandertal-Masterplan entwickelt wurde. Das Land NRW hat die Anforderungen an die Bewilligung des Förderantrages verschärft, nachdem der Antrag im Frühjahr eingereicht worden war.

"Obwohl das Land zunächst geraten hatte, die Fördersummen teilweise zu erhöhen, wurde plötzlich wegen knapper Kassen die Notbremse gezogen. Und die Zuschussfähigkeit wurde auf sechs Millionen Euro begrenzt", berichtete Dirk Haase.

"Das war aber nicht das Allerschlimmste", erklärte Haase dem Erkrather Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. "Wir sollten innerhalb von einem halben Jahr eine fertige Planung vorlegen. Die Frist endet am 11. Januar. Sonst fallen wir aus der Förderung heraus. Wir haben daraufhin überlegt: ,Was können wir bis dahin leisten?' und haben uns sofort an die Arbeit gemacht", so Haase weiter.

Aussichtspunkt gestrichen

Voraussichtlich nicht mehr im Plan sind nach Aussagen von Georg Götz, Abteilungsleiter im Amt für Wirtschaftsförderung und Planung, ein Aussichtspunkt in Erkrath oberhalb des Wildgeheges, weil sich kein geeigneter Standort finden lässt. Außerdem wird die Anbindung aus Hochdahl "auf rein touristische Maßnahmen beschränkt". Aspekte des Städtebaus sind nicht Teil des Antrags. Konzentrieren wolle man sich auf die Museumsumgebung mit Aufzug, Hochpfad und Info-Zentrum. Für Letzteres legte der Kreisvertreter einen gefälligen Architektenentwurf vor.

"Es handelt sich um einen organischen Bau, der Materialien aus dem Umfeld wie Glas, Holz und Stein aufgreift und zur Optik des Neanderthal Museums passt", so Haase. Das Dach wird zu großen Teilen begrünt, das Foyer ist ein lichter, gläserner offener Raum. Wahrscheinlich wird es sich um ein Passivhaus handeln.

Es wird unter anderem einen Multifunktionsraum geben, in dem auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden können, und einen Raum für die beiden Ranger, die für Landschaftspflege und Führungen durch das Gelände zuständig sein sollen. Zwei Jahre lang werden sie über Ziel-2-Gelder finanziert. Danach, so versicherten die Kreisvertreter, "werden sich Möglichkeiten für eine Anschlussfinanzierung finden."

Kaum tangiert von den überarbeiteten Plänen ist der Hochpfad, der vom Aufzug der Regiobahn-Haltestelle bis zum Fundort des Neandertalers 500 Meter lang barrierefrei gestaltet ist. Geplant ist eine filigrane Hängebrücken-Konstruktion. Der Einstieg ist ein wenig nach Westen gerückt. Das Naturschutzgelände werde durch den Pfad nur am Rande berührt, versicherte ein Vertreter des Kreises, Eisvogel und Wasseramsel blieben unbehelligt. Und auch Fördermaßnahmen des Naturschutzes würden realisiert.

(RP/rl)
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