Seltene Tiere und Pflanzen Tausende gefährdete Arten leben im Schutz des Nationalparks Eifel

Schleiden · Schmetterlinge, Raubkatzen, Pilze - der Nationalpark Eifel überrascht die Experten immer wieder, wenn neue Arten entdeckt werden. Ein Höhepunkt des vergangenen Jahres: der "Kleine Schillerfalter".

 Ein Kleiner Schillerfalter sitzt im Nationalpark Eifel in Schleiden.

Ein Kleiner Schillerfalter sitzt im Nationalpark Eifel in Schleiden.

Foto: dpa, mhe

Auch zwölf Jahre nach Start des Nationalparks Eifel entdecken Fachleute immer noch weitere gefährdete Pflanzen-, Tier- und Pilzarten in dem Großschutzgebiet. Von den mittlerweile rund 9500 erfassten Arten insgesamt seien rund 2200 gefährdet, sagte Nationalpark-Biologe Andreas Pardey.

Zu den Überraschungen im vergangenen Jahr gehört die Entdeckung des Kleinen Schillerfalters, der in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht ist. 2013 waren im Nationalpark erst 7100 Arten nachgewiesen, davon waren 1600 gefährdet. Die vom Aussterben bedrohte Wildkatze zählte zu den spektakulären Entdeckungen.

Mit der Arteninventur will der Nationalpark Eifel eine Grundlage für die nächsten Forschergenerationen schaffen. Die Experten von morgen sollen dann ablesen können, wie sich die Artenvielfalt in dem Schutzgebiet ohne Eingriff des Menschen entwickelt. So sollen sie auch einschätzen können, was der Klimawandel bewirkt. Wie viele Arten tatsächlich im Nationalpark leben, kann jetzt noch niemand einschätzen: "Ich habe mal gedacht, bei 10.000 ist Ende", sagt Biologe Pardey. Aber bei den Pilzen werde wohl noch einiges zu finden sein.

Der Nationalpark will die Aufmerksamkeit von großen Tieren wie Schwarzstorch und Wildkatze auf die vielen kleinen Bewohner lenken. Der größte Anteil der registrierten Arten zählt zu den Insekten. Die Experten waren verblüfft, als sie im vergangenen Jahr die Dungfliege (Cordilura atrata) im Nationalpark sichteten, zum ersten Mal in Deutschland überhaupt.

Der 110 Quadratkilometer große Nationalpark liegt südlich von Aachen und soll sich über Generationen zu einem vom Menschen weitgehend unberührten Buchenwald entwickeln.

(see/lnw)
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