Landgericht Essen Nach tödlichem Messerstich eingeschlafen - Neun Jahre Haft

Essen · Ein 47-jähriger Mann aus Essen ist am Dienstag wegen Totschlags zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Im Oktober hatte der Mann einen Bekannten im betrunkenen Zustand erstochen und war anschließend in dessen Wohnung eingeschlafen.

Die Richter sind überzeugt, dass der Angeklagte in der Nacht auf den 3. Oktober 2016 einen Bekannten erstochen hat. Das Opfer hatte sich damals noch bis auf die Straße geschleppt und war dort gestorben.

Die Hintergründe der Tat sind unklar. Der Angeklagte hatte sich im Prozess vor dem Essener Schwurgericht auf einen Blackout berufen. Er sei zu betrunken gewesen, um sich erinnern zu können. Ein Blutprobe hatte damals knapp drei Promille ergeben.

Der 47-Jährige hatte sich nach der Tat in der Wohnung des Opfers schlafend gelegt. Als die Polizei eintraf, lag er auf einer Couch, die Tatwaffe direkt neben ihm.

Wegen einer schweren Persönlichkeitsstörung muss der Angeklagte allerdings nicht ins Gefängnis, sondern auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie. "Er kann sich nicht an Regeln halten und ist völlig empfindungslos", sagte Richter Andreas Labentz bei der Urteilsbegründung. Selbst im Prozess habe der 47-Jährige kein Wort der Anteilname gefunden, obwohl Familienangehörige des Opfers anwesend gewesen seien.

(lnw)
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