Femen-Aktivistin in Köln Nach Nacktprotest: Kirche erwägt Anzeige gegen Medien

Köln · Das Kölner Domkapitel will möglicherweise einige Medienvertreter verklagen. Sie sollen zuvor von dem Nacktprotest einer Femen-Aktivistin im Weihnachtsgottesdienst mit Kardinal Joachim Meisner gewusst haben.

 Eine Femen-Aktivistin posiert am 25. Dezember mit bemaltem Oberkörper während der Weihnachtsmesse im Kölner Dom.

Eine Femen-Aktivistin posiert am 25. Dezember mit bemaltem Oberkörper während der Weihnachtsmesse im Kölner Dom.

Foto: dpa, Elke Lehrenkrauss

Die Sache müsse noch eingehend juristisch geprüft werden, sagte Dompropst Norbert Feldhoff am Freitag in Köln. Er hoffe, in der übernächsten Woche konkrete Aussagen machen zu können. Das Domkapitel hatte bereits kurz nach dem Ereignis die Vermutung geäußert, dass im Gottesdienst anwesende Fotografen und Kameraleute vorher von der Aktion gewusst hätten. Ihnen könnte nun ein Verfahren wegen Beihilfe drohen.

Bei der Aktion am Ersten Weihnachtstag war eine junge Hamburgerin auf den Altar im Dom gesprungen und hatte ihren Oberkörper entblößt, auf dem "I am God" ("Ich bin Gott") geschrieben stand. Sie habe damit gegen eine sexistische und patriarchalische Haltung der katholischen Kirche demonstrieren wollen, sagte sie später.

Gegen die Femen-Aktivistin wurde bereits Anzeige wegen Störung der Religionsausübung erstattet. Darüber hinaus wurde auch ein Gottesdienstbesucher angezeigt, der die bereits von den Ordnern im Dom in Obhut genommene Frau geschlagen haben soll.

(KNA)
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