Nach Kritik an Unwetter-Berichterstattung WDR gibt sich zerknirscht und richtet Taskforce ein

Köln · Nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands zeigt sich der WDR selbstkritisch und will ein besonderes digitales Angebot für solche Gefahrenlagen entwickeln. Es sollten mehr Menschen besser erreicht werden, berichtete der Sender am Montag in Köln in einer Mitteilung.

 Der WDR und der Dom in Köln (Symbolbild).

Der WDR und der Dom in Köln (Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Zu dem Zweck sei mit sofortiger Wirkung eine entsprechende Taskforce eingesetzt worden. Das habe die Geschäftsleitung des WDR beschlossen.

„Wir wollen den behördlichen Katastrophenschutz künftig moderner und noch besser unterstützen“, wurde WDR-Intendant Tom Buhrow in der Mitteilung zitiert. „Das gehört zu den selbstkritischen Lehren, die wir jetzt ziehen. Zugleich haben wir unzählige Sondersendungen gebracht, die Aktion "WDR hilft helfen" und den ARD-Benefiz-Tag.“ Für die Zukunft ein Angebot zu entwickeln, sei „der nächste ganz wichtige Schritt“. Der WDR sei offen für Kooperationen und biete insbesondere dem Katastrophenschutz und den Behörden an, hier zusammenzuarbeiten.

Der WDR hatte bereits am vergangenen Donnerstag Lücken in seiner Berichterstattung in der Unwetternacht eingeräumt. In seinen Programmen habe der WDR deutlich und wiederholt über die Gefahren und Auswirkungen des Hochwassers informiert. Dazu seien lokale Warnmeldungen der Behörden aufgegriffen und redaktionell verarbeitet worden. „Nach sorgfältiger Prüfung hätte dies in der Nacht engmaschiger passieren müssen, zum Beispiel mit einer durchgehenden Sondersendung bei WDR 2“, heißt es in der Mitteilung vom Donnerstag.

Vertreter des WDR, des NRW-Innenministeriums und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hätten vorige Woche die Abläufe rund um die Bevölkerungswarnung bei der Unwetterlage in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli erörtert, so die WDR-Mitteilung vom Montag. Man plane, „gemeinsam die Analyse fortzusetzen und abgestimmte Empfehlungen zur Weiterentwicklung zu erarbeiten“.

Buhrow führte aus: „Wir brauchen ein besseres, zielgerichtetes digitales Angebot für Menschen in Unwetterlagen. Das wird sicher seine Zeit brauchen. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir am Ende ein gutes Angebot für die Menschen in NRW haben werden, das bestmöglich zu den behördlichen Warnmaßnahmen passt.“

(felt/dpa)
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