Tagebau Garzweiler Nach Besetzung von Braunkohlebagger 14 Menschen in Gewahrsam
Garzweiler · Nachdem am Freitag knapp 20 Aktivisten den Tagebau Garzweiler gestürmt hatten, meldet die Polzei am Samstag 14 Ingewahrsamnahmen. Die Braunkohlegegner kritisieren die Festsetzungen.
Nach der Besetzung von Braunkohleanlagen im Tagebau Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen sind 14 Demonstranten in Polizeigewahrsam genommen worden. Sie hätten mit der Manipulation ihrer Fingerkuppen die Feststellung ihrer Identität unmöglich gemacht, teilte die Polizei Aachen am Samstag mit. Um erkennungsdienstliche Maßnahmen auch noch später durchführen zu können, habe die Polizei ein längerfristiges Gewahrsam beim Amtsgericht beantragt. Die Maßnahme sei für 14 Besetzer richterlich bestätigt beziehungsweise angeordnet worden.
Die Braunkohlegegner kritisierten die Festsetzung. „Es kann nicht sein, dass die Polizei Menschen wegsperrt, die das tun, was die Politik seit Jahren verspricht und was bitter notwendig ist, nämlich effektiven Klimaschutz“, sagte eine Sprecherin der Gruppe „Gegenangriff - für das gute Leben“. Die Politik habe die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels zugesagt. Das bedeute, dass am Tagebau Garzweiler II keine Kohle mehr gefördert werden dürfe.
Die Klimaschutz-Aktivisten hatten am Freitag einen Bagger und zwei Absetzer besetzt. Bis zum Abend waren nach Angaben der Polizei insgesamt 22 Personen von den Großgeräten geholt worden - teils wurden sie aus etwa 40 Metern Höhe abgeseilt. Gegen alle Besetzer seien Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet worden. Einen entsprechenden Antrag hatte der Energiekonzern RWE gestellt.