Buch löst Debatte aus Forscher sieht muslimische Jungen als „Bildungsverlierer“

Dortmund · Muslimische Jungen und Jugendliche sind nach Einschätzung des Forschers Ahmet Toprak „Verlierer“ bei Bildung und Integration. Für diese These erntet der Autor Kritik von Experten.

 Ein Junge und ein Mädchen sitzen nebeneinander in der Schule (Symbolbild).

Ein Junge und ein Mädchen sitzen nebeneinander in der Schule (Symbolbild).

Foto: dpa/Peter Steffen

Die Ursache dafür sei hausgemacht - liege in Fehlern bei der Erziehung in vielen Elternhäusern, schilderte der türkischstämmige Erziehungswissenschaftlers von der Fachhochschule Dortmund. In „konservativen muslimischen Milieus“ würden vielfach Machos herangezogen, denen Eltern keine Grenzen setzten und denen Orientierung fehle, heißt es in seinem Buch „Muslimisch, Männlich, Desintegriert“.

Toprak sagte der Deutschen Presse-Agentur, er wolle eine Bestandsaufnahme vorlegen, aufzeigen, was schieflaufe in der Erziehung und was man ändern müsse. Die Jugendlichen solle man „nicht anprangern, sondern besser fördern“.

Die Arbeit des Wissenschaftlers, die er am Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte, basiere auch auf Fallbeispielen, seiner eigenen Biografie und seinen früheren Erfahrungen als Sozialarbeiter. Mehrere Bildungs- und Integrationsexperten äußerten sich skeptisch oder widersprachen Topraks Darstellung.

(dpa)
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