Demonstration 8000 Menschen protestieren in Münster gegen AfD

Münster · 8000 Menschen haben am Freitagnachmittag in Münster gegen einen für den Abend geplanten Neujahrsempfang der AfD protestiert.

 Eine Demonstrantin takert ein Schild mit der Aufschrift: "Alternative für Dumme" an einem Holzstab fest.

Eine Demonstrantin takert ein Schild mit der Aufschrift: "Alternative für Dumme" an einem Holzstab fest.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Rund 8000 Menschen haben am Freitag nach Angaben der Polizei gegen eine Veranstaltung der AfD in Münster demonstriert

Um 16.30 Uhr begann in der katholischen Lamberti-Kirche im Zentrum von Münster ein ökumenisches Gebet „für den Frieden in Münster und in der Welt“, zu dem das katholische Stadtdekanat, der evangelische Kirchenkreis sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen aufgerufen hatten. Am Portal des Gotteshauses wehte zudem eine zehn mal drei Meter große Europa-Flagge.

Der Pfarrer der Lamberti-Kirche, Hans-Bernd Köppen, erklärte am Nachmittag, die Kirchen würden sich „nicht mit Parteien, sondern mit Inhalten beschäftigen“. Münster sei eine friedliche und tolerante Stadt. Menschen dürften nicht diskriminiert werden, betonte der Theologe. Teilnehmer des ökumenischen Gebets erklärten, sie wollten damit auch ein Zeichen setzten für „Dialogbereitschaft und Fremdenfreundlichkeit sowie für die unantastbare Würde aller Menschen“.

Auch an anderen Kirchengebäuden in Münster sowie an den Kaufhäusern am Prinzipalmarkt, wo sich auch das Rathaus befindet, wehten am Freitag zahlreiche Europa-Flaggen. Einer der Sprecher der Kaufleute betonte, man sehe sich „in der Pflicht, uns zu den Werten zu bekennen, für die wir stehen“.

Aufgrund der drei Gegenveranstaltungen kam es der Polizei zufolge im Feierabendverkehr zu erheblichen Behinderungen. Die Polizei, die mit starken Kräften vor Ort ist, hatte den Prinzipalmarkt weiträumig abgesperrt, um ein Zusammentreffen von Gegendemonstranten mit AfD-Mitgliedern und Sympathisanten zu verhindern. Zu den Protesten aufgerufen hatte unter anderem das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“, das damit „ein starkes Zeichen gegen den Rechtsruck und für eine solidarische Gemeinschaft“ setzen will.

Die Gegendemonstranten wollten auf dem Platz vor der Lamberti-Kirche ihre Hauptkundgebung starten. Der Kundgebungsplatz liegt in Rufweite des historischen Rathauses, wo gegen 18 Uhr der AfD-Empfang beginnen soll. Der Hauptredner dort ist Bundesvorsitzende und Europa-Parlamentarier Jörg Meuthen. 2017 hatten rund 8.000 Menschen in Münster gegen einen Neujahrsempfang der AfD in ihrer Stadt protestiert.

(skr/epd)
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