Nähe zur Hisbollah Ermittlungen zu Prediger-Video aus Moschee in Münster

Münster · Ein Mitglied des Imam-Mahdi-Zentrums in Münsters ist Ermittlern mit einem Video aufgefallen, in dem die Hisbollah verherrlicht werden soll. Eine strafrechtliche Relevanz gebe es aber nicht, so die Generalstaatsanwaltschaft.

Eine Videobotschaft aus einer Moschee in Münster, in der nach Angaben des NRW-Innenministeriums für Aktivitäten der radikalislamischen Hisbollah Partei genommen wird, ist ins Visier der Sicherheitsbehörden geraten. Nach einer ersten vorläufigen Bewertung der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf gebe es aber keine strafrechtliche Relevanz, wie das NRW-Innenministerium mitteilte.

In dem Videoausschnitt wird nach den Angaben ein Gedicht vorgetragen, „in dem eine terroristische Organisation verherrlicht und ein aktueller politischer Kontext zu Konflikten im Mittleren Osten hergestellt wird“. Das Gedicht stelle eine Parteinahme für die Aktivitäten der Hisbollah dar, hieß es weiter.

Konkret sollen die Zeilen die Aussage enthalten, man sei stolz auf den Vorwurf des Terrorismus, wie die „Jerusalem Post“ zuerst berichtet hatte. Die Botschaft enthalte keinen Gewaltaufruf mit Bezug auf Deutschland, teilte das Innenministerium weiter mit.

Die Gedichtzeilen wurden den Behörden zufolge von einem 36 Jahre alten Mitglied des Imam-Mahdi-Zentrums in Münster vorgetragen. Das Zentrum gelte seit mehr als 20 Jahren als Plattform und Begegnungsstätte für Hisbollah-Anhänger und damit für den schiitischen Extremismus in NRW, hieß es. Die Gemeinde werde deshalb vom Verfassungsschutz beobachtet.

Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah (Partei Gottes) kämpft politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel und für die Errichtung einer „Herrschaft des Islams“. Die USA hat die gesamte Hisbollah auf ihre Terrorliste gesetzt. In Deutschland ist lediglich der militärische Arm der radikalislamischen Organisation verboten.

(dpa/hpaw)
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