Ohrfeige und Tritte Streit beim Kinderfußball eskaliert - Polizei muss anrücken

Mülheim/Ruhr · Ein randalierender Vater hat bei einem E-Jugend-Spiel in Mülheim für einen Polizeieinsatz gesorgt. Erst regte er sich lautstark auf, dann wurde er gegen zwei eingreifende Männer handgreiflich. Jetzt muss er sich wegen Körperverletzung verantworten.

 Ein Jugendlicher tritt auf einen Fußball (Symbolfoto).

Ein Jugendlicher tritt auf einen Fußball (Symbolfoto).

Foto: dpa

Ein 50 Jahre alter Vater hat bei einem Jugendfußballspiel seines Sohnes in Saarn bei Mülheim an der Ruhr für Aufregung gesorgt. Bei der E-Jugend-Partie des MSV 07 gegen TuRa Duisburg regte sich der Mann am Samstag an der Seitenlinie so stark über die Geschehnisse auf dem Platz auf, dass sich ein 42 Jahre alter Vater gezwungen sah, den Mann zu beruhigen. Daraufhin fing er sich von dem Randalierer eine Ohrfeige ein. Die Polizei Essen hat den Vorfall gegenüber unserer Redaktion bestätigt.

„Wir sind am Samstag um 12.05 Uhr zum Fußballplatz gerufen worden, weil es dort zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam“, sagte eine Polizeisprecherin. Nachdem der 50-Jährige handgreiflich geworden war und den 42-Jährigen geschlagen hatte, sei ein weiterer 42-Jähriger hinzugekommen, um die Situation zu schlichten. Der 50-Jährige habe versucht, ihn zu treten.

Als die Polizei am Sportplatz eintraf, war der 50-Jährige bereits verschwunden. Der 42-Jährige hat eine Anzeige wegen vorsätzlicher Körperverletzung gestellt, die Polizei konnte den Mann identifizieren. „Wir wissen, wer es ist. Jetzt wird er in den kommenden Tagen vernommen“, sagte die Sprecherin.

Klaus Kudnik, Jugendleiter des MSV 07, bestätigte den Vorfall gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (kostenpflichtiger Inhalt): „Unser Ordnungsdienst hat den Mann von der Anlage verwiesen, die Polizei hat den Sachverhalt dann aufgenommen.“ Eine solche Eskalation habe er bislang noch nie erlebt: „Man hat schon mal Elternteile, die ein bisschen meckern. Aber dass es so eskaliert...“

Für die Polizeisprecherin sind Gewalt und Beleidigungen, die von Eltern bei Jugendspielen ausgehen, keine neuen Phänomene: „Es kommt leider immer mal wieder vor.“ Eine gestiegene Anzahl von Fällen konnte sie zuletzt aber nicht beobachten.

Das E-Jugend-Spiel, bei dem Kinder im Alter von neun bis elf Jahren kickten (Jahrgänge 2008 und 2009), ging am Samstag mit 3:1 für die Gastgeber zu Ende. Der Nachwuchs in dieser Altersklasse spielt in einer „Fair-Play-Liga“ ohne Schiedsrichter.

Dieser Ansatz des Fußballverbands Niederrhein beinhaltet das Konzept, Kinder zu Eigenverantwortung zu erziehen und den Einfluss von Eltern auf das Spielgeschehen zu unterbinden. Bei Letzterem gibt es offensichtlich noch Nachholbedarf.

(cpas)
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