Letztes Geschenk von Motocross-Fahrerin Diebe stehlen Pokal für toten Vater von dessen Grab
Bünde · Ein Pokal der erfolgreichen Motocross-Fahrerin Larissa Papenmeier ist vom Grab ihres Vaters gestohlen worden. Er sei das letzte Geschenk an ihn gewesen, sagte die mehrfache Deutsche Meisterin und Vizeweltmeisterin.
Für Larissa Papenmeier ist es viel mehr als eine Siegestrophäe: Ein seit mehr als drei Jahren auf dem Grab ihres Vaters stehender Pokal ist offenbar gestohlen worden. „Ich war absolut am Boden zerstört, als ich letzte Woche gesehen habe, dass er weg ist“, sagte die mehrfache Deutsche Meisterin und Vizeweltmeister ihres Sports am Mittwoch. Denn: „Der Pokal war mein letztes Geschenk an meinen Papa.“ Das „Westfalen-Blatt“ hatte zuvor berichtet.
Drei Wochen nach seinem Tod 2017 hatte Papenmeier bei dem letzten WM-Rennen der Saison in den Niederlanden den dritten Platz belegt. „Ich hatte in dieser Situation erst gar nicht antreten wollen“, erinnert sich die 30-Jährige. „Aber alle haben gesagt, das hätte Papa nicht gewollt. Da habe ich gesagt, ich fahre das Rennen für ihn.“ Schließlich sei er immer dabei gewesen seit sie als kleines Mädchen mit dem Rennsport begonnen hatte. Ihr Durchhaltevermögen wurde mit dem dritten Platz und besagtem Pokal belohnt, der seither neben dem Grabstein stand.
Regelmäßig sehe sie am Grab nach dem Rechten. Als vergangene Woche der Pokal gefehlt habe, sei sie völlig aufgelöst über den Friedhof gelaufen und habe in jeden Mülleimer geschaut. Als sie einige Friedhofsarbeiter ansprach, berichteten sie von einer Frau mit dem Diebesgut: Demnach hatte eine Mitarbeiterin die Unbekannte noch angesprochen, ob der Pokal ihr gehöre. Sie habe das bejaht und sei verschwunden.
In einem mehr als 2000 Mal geteilten Facebook-Post appelliert Papenmeier an die Frau: „Mit diesem Pokal verbinde ich viel und er gehört auf das Grab von meinem Vater (...) also bitte ich dich (unter Tränen) ihn wieder zurück zu stellen.“ Sollte dies nicht bis nächste Woche geschehen, werde sie Anzeige erstatten. „Wenn sie ihn einfach wieder hinstellt, ist die Sache für mich erledigt. Dann bin ich einfach nur froh.“