Prozessbeginn in Dortmund Mord an Schülerin vor 25 Jahren - Angeklagter bestreitet die Tat

Dortmund · Vor 25 Jahren wird eine Schülerin in Dortmund auf dem Heimweg erwürgt. Im Sommer führt eine DNA-Spur die Polizei zu einem vorbestraften Gewalttäter. Nun hat der Prozess begonnen.

25 Jahre nach der Tötung einer Schülerin in Dortmund hat vor dem Dortmunder Schwurgericht der Mordprozess begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten 53-jährigen Deutschen vor, am 14. Oktober 1993 eine 16 Jahre alte Schülerin abends auf dem Heimweg verfolgt, überfallen und erwürgt zu haben. Der Mann habe vorgehabt, das Mädchen zu vergewaltigen, heißt es in der Anklageschrift. Entweder vor oder nach der Tötung habe er sich am Tatort sexuell befriedigt. Zu Prozessbeginn ließ der 53-Jährige über seinen Verteidiger Ralph Giebeler erklären, dass er die Tat bestreite. Weitere Angaben sollen nicht erfolgen.

Die Polizei hatte den Verdächtigen im Sommer festgenommen, nachdem die nachträgliche Untersuchung einer DNA-Spur vom Tatort einen Treffer ergeben hatte. Der Angeklagte ist bereits wegen gewalttätiger Übergriffe auf Frauen vorbestraft und war auch schon für mehrere Jahre in der Sicherungsverwahrung untergebracht.

Die Eltern des getöteten Mädchens weinten am Montag während ihren Zeugenaussagen. "Sie war mein Ein und Alles", sagte der Vater. Und die Mutter erinnerte sich unter Tränen daran, dass sie am Morgen des Tattages noch mit ihrer Tochter telefoniert habe. "Sie wollte uns Plätzchen backen", sagte die Mutter. Die Tochter hatte damals die Herbstferien alleine zu Hause verbracht, während die Eltern in den Niederlanden im Urlaub waren. Am Tattag hatte die 16-Jährige ihren Freund in Herne besucht und war anschließend allein mit dem Bus nach Hause gefahren. Ihre Leiche wurde am nächsten Tag nur rund 50 Meter von der Bushaltestelle entfernt gefunden.

(ham/dpa)
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