Neuss Möbelhaus steht vor Kaufvertrag

Neuss · Das bayerische Möbelhaus Segmüller macht in Neuss Nägel mit Köpfen: Schon zur Ratssitzung in der kommenden Woche soll dem Stadtrat der Kaufvertrag für das Grundstück im Hammfeld II vorgelegt werden.

 Reinhold Gütebier ist Sprecher der Segmüller-Geschäftsführung.

Reinhold Gütebier ist Sprecher der Segmüller-Geschäftsführung.

Foto: woi

Nach einer Zustimmung kann es in die baurechtliche Planung gehen, danach bräuchte Segmüller, so Reinhold Gütebier, Sprecher der Geschäftsleitung, zwölf Monate Bauzeit für sein geplantes Mega-Möbelhaus mit 45 000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Gestern war Gütebier gemeinsam mit den Geschäftsführern des Familienunternehmens Segmüller im Neusser Rathaus zu Gast, um über das Großprojekt zu informieren, für das 600 Vollzeitstellen neu geschaffen werden sollen. Die daraus resultierende Zahl neuer Arbeitsplätze — da es bei Segmüller viele Teilzeitmodelle gibt, könnten rund 800 Menschen der Region dort eine Stelle finden — ist neben den zu erwartenden Steuereinnahmen der Hauptgrund für die Stadt, dem Investor aus Bayern entgegenzukommen.

"Wir werden dieses Projekt fördern und jedes Störfeuer austreten", kündigte der Erste Beigeordnete Frank Gensler an. Damit spielte der Wirtschaftsdezernent auf Kritik an, die vonseiten des Händlerverbands ZIN verlautet worden war, der um die Attraktivität der Innenstadt bangt. Auch dürften Genslers Worte für den Konkurrenten Schaffrath gelten, dessen Geschäftsführer Udo Holthoff gestern mit Kopfschütteln auf das schnelle Vorgehen der Stadt reagierte — zumal sich viele Unternehmen üblicherweise zunächst einen "Optionsvertrag" sichern, bevor sie den Kauf endgültig tätigen.

Das ist bei Segmüller nicht der Fall — "das ist existenzbedrohend", beschreibt Holthoff die Entwicklung. Der Geschäftsführer sah sich gestern vor den Kopf gestoßen — immerhin hat die Schaffrath-Gruppe am kommenden Montag noch einen Termin mit Bürgermeister Herbert Napp, wo die zum Verkauf stehende Fläche noch einmal zur Diskussion stehen sollte. "Das hat sich wohl erübrigt", sagt Holthoff.

Derweil sind die Pläne des Unternehmens Segmüller, das 4000 Mitarbeiter an neun Standorten beschäftigt, schon sehr konkret. So kündigte Reinhold Gütebier gestern an, einen Architekturwettbewerb für das neue Neusser Möbelhaus ausloben zu wollen, mit dem Ziel, dass sich das Gebäude optimal in die Landschaft einpasse, "es das Tor zum Eingang von Neuss wird". Auch wolle Segmüller mit der hiesigen Arbeitsagentur kooperieren, um vor allem Arbeitslosen jenseits der 50 Chancen zu bieten. "Ältere Arbeitnehmer zu fördern, gehört zu unserer Firmenphilosophie", sagt Gütebier. "Denn gerade lebenserfahrene Mitarbeiter fördern das Vertrauen der Kunden."

(NGZ/rl)
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