Missbrauchskomplex Wermelskirchen Enger Freund, Trauzeuge – und nichts geahnt vom Doppelleben des Angeklagten
Köln/Wermelskirchen · Im Prozess um den Missbrauchsfall Wermelskirchen will das Gericht mehr über den Angeklagten Marcus R. erfahren – doch selbst sein Trauzeuge weiß nicht viel zu berichten. Auf das Doppelleben seines Freundes habe es nie einen Hinweis gegeben.
Eine mehr als 20 Jahre lange Freundschaft verbindet die beiden Männer, die am Dienstag in Saal 7 des Kölner Landgerichts aufeinandertreffen: Der Angeklagte Marcus R. und Rainer P. (Name geändert) haben sich Ende der 1990er-Jahre beim Wirtschaftsinformatik-Studium in Köln kennengelernt. Sie wurden enge Freunde, trafen sich zu Filmabenden und zum Lernen. Später reisten sie zusammen in ferne Länder und waren jeweils bei der Hochzeit des anderen Trauzeuge. Doch der Zeuge aus dem ehemals nahen Umfeld des Angeklagten weiß erstaunlich wenig über Marcus R. zu sagen.