Prozess gegen Jörg L. in Köln Angeklagter will Tochter 50.000 Euro zahlen

Köln · Als „Schadenswiedergutmachung“ will Jörg L., der seine Tochter viele Male sexuell missbraucht haben soll, dem Mädchen Geld auf ein Konto einzahlen. Das sagte der 43-Jährige beim Prozess in Köln.

 Jörg L. im Kölner Landgericht. (Archiv)

Jörg L. im Kölner Landgericht. (Archiv)

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Angeklagte im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach will seiner Tochter 50.000 Euro auf ein Konto einzahlen. Das kündigten er und sein Anwalt am Dienstag vor Gericht an. Nach Angaben des Verteidigers soll das Geld als „Schadenswiedergutmachung“ dienen. Auf die Frage des psychiatrischen Sachverständigen, von welchem angerichteten Schaden zu Lasten seiner Tochter der Angeklagte ausgehe, antwortete der 43-Jährige: „Also, dass das Leben meiner Frau und Tochter komplett versaut ist.“

Das Geld solle der Tochter ab dem 20. Lebensjahr zur Verfügung stehen. Ferner gab der Verteidiger bekannt, dass sein Mandant den Eigentumsanteil am Haus in Bergisch Gladbach an seine Frau überschreibe. Zwischen den Eheleuten läuft ein Scheidungsverfahren.

Kostenpflichtiger Inhalt Der gelernte Koch und Hotelfachmann gilt als zentrale Figur im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach. Immer wieder soll der Deutsche seine 2017 geborene Tochter missbraucht haben. Bei einer Hausdurchsuchung bei dem 43-Jährigen im Herbst 2019 wurden große Mengen von Material gefunden, das den Missbrauch von Kindern zeigt, zudem seien die Ermittler auf zahlreiche Chatkontakte mit Gleichgesinnten gestoßen. Dies brachte bundesweit Ermittlungen gegen viele weitere Verdächtige ins Rollen.

(hsr/dpa)
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